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Bild 1 von 6. Zwei Soldaten satteln auf dem Waffenplatz Thun ein Pferd. Es ist Teil der militärischen Darbietung am Anlass «Thun meets Army». Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 6. Das Flugzeug JU-52 auf dem Waffenplatz Thun wird anlässlich des diesjährigen militärischen Grossanlasses «Thun meets Army» von einem Besucher fotografiert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 6. Die Schweizer Armee zeigt am diesjährigen Grossanlass «Thun meets Army» altes und neues Militärmaterial. Darunter auch die Kavallerie, die bis nach dem Zweiten Weltkrieg für das Schweizer Militär eine zentrale Rolle gespielt hat. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 6. Bereits 2006 hat die Armee auf dem Waffenplatz Thun ihr Material einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Hier defiliert ein Panzer vor vollen Besucherrängen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 6. Seit 1818 ist die Schweizer Armee auf dem Waffenplatz Thun stationiert. Früher waren ausschliesslich Pferde untergebracht, heute sind es vor allem Panzer und andere Militärfahrzeuge. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 6. Der Waffenplatz Thun hat eine lange Vergangenheit. Das damalige Eidgenössische Militärdepartement informiert 1965 auf dem Gelände über das Rüstungsprogramms 65. Bildquelle: Keystone.
Mit einer Grossveranstaltung auf dem Waffenplatz Thun und in der Stadt Thun will das Verteidigungsdepartement (VBS) die Armee der Bevölkerung näher bringen. Das VBS rechnet mit rund 160'000 Besucher und Besucherinnen und wendet für den zweitägigen Grossanlass eine Million Franken auf.
Die Armee soll der Bevölkerung näher gebracht werden
Die Armee sichtbar machen
«Es ist eine militärische Leistungsshow», sagt VBS-Mediensprecher Daniel Reist. Auf dem Waffenplatz Thun werden verschiedene Truppengattungen ihre Fähigkeiten demonstrieren. Zudem wird ein Querschnitt aus dem aktuellen Bestand der Militärfahrzeuge gezeigt: unter anderem Panzer, Lastwagen und Truppentransporter. «Es ist eine gute Sache, wenn sich die Armee der Bevölkerung präsentiert», sagt Corina Eichenberger, FDP-Nationalrätin und Präsidentin der Sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates. Sie ergänzt, dass es inzwischen eine Notwendigkeit sei, weil «die Armee heute nicht mehr so stark in der Gesellschaft verankert ist wie noch vor 20 oder 40 Jahren.»
Eine protzige Militär-Darbietung und reine Kriegsverherrlichung
Gleichzeitig sind auch die Rüstungsbetriebe RUAG, Saab, General Dynamics und Rheinmetall Defence vor Ort präsent. «Das ist eine Werbeaktion für tödliches Kriegsgeschäft und Militarisierung», kritisiert Nora Komposch, Sekretärin bei der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA), den Anlass. Zusammen mit Gleichgesinnten hat sie mit einer Aktion in Thun gegen den Anlass demonstriert (siehe Kasten).
Die Armee in einer Sinnkrise
Jo Lang, Vorstandsmitglied der GSoA und seit Jahrzehnten ein Armeekritiker, stört sich noch an einem weiteren Punkt dieser militärischen Darbietung: «Die aktuelle Bedrohungslage wird bei einer solchen Leistungsshow nicht mitberücksichtigt.» Dem widerspricht Daniel Slongo, Sekretär der Schweizerischen Offiziersgesellschaft: «Es ist eine moderne Armee, die sich in Thun mit zeitgemässem Material zeigt.»
Jo Lang anerkennt das Bedürfnis der Bevölkerung nach Sicherheit durchaus. «Die Armee steht symbolisch für Sicherheit», so Lang, gibt aber zu bedenken: «Diese Sicherheit kann die Schweizer Armee funktional gar nicht einlösen». Zudem würde mit der Präsentation von Kriegsgerät aus der Vergangenheit versucht, den Graben zwischen Traditionalisten und Modernisten innerhalb der Armee zu übertünchen. Damit spielt er auf die Tatsache an, dass die Armee in Thun auch militärhistorische Land- und Luftfahrzeuge sowie die Kavellerie zeigt – als Reminiszenzen an die Vergangenheit.
Der Waffenplatz Thun
Sendebezug: Regionaljournal BE/FR/VS