Wenn Chinesinnen und Chinesen Ferien in der Schweiz machen wollen, müssen sie teils lange Reisen durch ihr riesiges Land unternehmen, um das nötige Visum zu bekommen. Bislang können nur sechs Visastellen, welche die Schweiz in verschiedenen chinesischen Städten betreibt, dieses Papier ausstellen. Aus Sicht der Schweiz sind das viel zu wenige.
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann hat deshalb bei seinem Staatsbesuch Anfang April dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang den Wunsch unterbreitet, neun zusätzliche Visastellen in neun Städten schaffen zu dürfen.
Nun ist dieser Wunsch der Schweiz erfüllt worden. «Vor wenigen Tagen hat mir der chinesische Botschafter bestätigt, dass die neun zusätzlichen Visastellen eingerichtet werden können», sagt Schneider-Ammann. Bereits diese Woche hätten zwei Büros geöffnet. Vier weitere sollen Ende Monat folgen und drei Mitte Juli.
«Riesiges Potenzial»
Wirtschaftsminister Schneider-Ammann erhofft sich davon einen starken Impuls für die darbende Schweizer Tourismusbranche. In China entstehe ein Mittelstand, der sich eine Europareise leisten könne und auch eine Ausreisebewilligung dafür erhalte. «So gesehen ist China mit seinem riesigen Potenzial einer der interessantesten Absender», so Schneider-Ammann.
Schon heute belegen Touristen aus China Rang zwei bei den Einreisen in die Schweiz – hinter Deutschland. Die Zahl der Schweiz-Besucher aus China hat sich innert sieben Jahren nahezu verzehnfacht, auf 1,1 Millionen im letzten Jahr. Diese Zahl kann nun, hofft der Bundespräsident, mit den neun zusätzlichen Visastellen nochmals deutlich erhöht werden.