Im Schnitt 8700 Franken pro Monat kostete ein Aufenthalt in einem Alters- oder Pflegeheim im letzten Jahr. Fast zwei Drittel davon bezahlten Bewohnerinnen und Bewohner aus der eigenen Tasche.
Innert vier Jahren wuchsen die Gesamtkosten für die Leistungen in Alters- und Pflegeheimen um 15 Prozent auf 9,5 Milliarden Franken. Das geht aus den vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Daten zu den sozialmedizinischen Institutionen hervor.
Spitex-Kosten stiegen doppelt so stark
Rund 5,4 Milliarden Franken für die Unterkunft und 540 Millionen Franken für die Pflegeleistungen wurden von den betreuten Personen selber bezahlt. 16 respektive 19 Prozent der Heimkosten werden von Kantonen und Versicherern übernommen.
Die Aufwendungen für die Hilfe und Betreuung zu Hause waren mit 2 Milliarden Franken fast fünfmal niedriger als jene für die Betreuung in Alters- und Pflegeheimen. Allerdings stiegen die Spitex-Kosten seit 2010 mit 27 Prozent beinahe doppelt so stark wie jene für die Heime.
350 Millionen steuerten die Spitex-Klienten selber bei, davon 69 Millionen an die Pflegekosten. Diese Beteiligung kommt zu Franchise und Selbstbehalt der Krankenkasse hinzu. In den meisten Westschweizer Kantonen und in Glarus übernimmt allerdings die öffentliche Hand den Teil der Pflegekosten, den die Versicherer nicht abdecken.
Über die Hälfte der Personen ab 80 werden betreut
2014 bezogen gemäss BFS fast 269'000 Personen in der Schweiz Spitex-Leistungen. Das sind fast doppelt so viele wie Bewohner von Alters- und Pflegeheimen (144'700). Von 100 Personen ab 80 Jahren erhielten 27 Pflege zu Hause, und 30 hielten sich für längere Zeit in einem Heim auf. Von den Betagten ab 90 wohnten sogar 64 Prozent im Heim.
Das Beschäftigungsvolumen in den Alters- und Pflegeheimen belief sich im vergangenen Jahr auf 89'300 Vollzeitstellen, jenes der Spitex auf 18'800. Laut BFS wuchs der Personalbestand in beiden Bereichen stärker als die Zahl der Klientinnen und Klienten, was als Zeichen für eine verstärkte Betreuung gewertet wird.