Wie viel darf es kosten? Wer ein Haus anvisiert, muss rechnen. Jetzt erst recht. Einerseits müssen neu ausgestellte Hypotheken bereits nach 15 statt wie bisher 20 Jahren auf zwei Drittel amortisiert sein. Andererseits will der Bundesrat sämtliche Vorbezüge aus dem obligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge verbieten. Kommt der Vorschlag durch, wird’s selbst für gut Verdiende eng beim Kauf von Wohneigentum.
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Ein Beispiel: Hans Muster ist 40 Jahre alt, ist verheiratet, hat zwei Kinder. Seine Frau und er bringen zusammen pro Monat 10'630 Franken nach Hause, ihre Pensionskassenguthaben betragen 115'000 Franken. Das Paar hat auch sonst etwas auf der hohen Kante: Das freie Vermögen beträgt 125'000 Franken.
Im Visier hat Hans Muster ein Einfamilienhaus im Wert von 800'000 Franken. Er hat gerechnet: Mit den heutigen Bedingungen müsste er monatlich 3540 Franken für die Amortisation zahlen (siehe Tabelle). Mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von 10'630 wirds zwar sehr knapp, aber die Bedingungen der Bank sind erfüllt.
Kämen nun die neuen Richtlinien der Banken und des Bundes hinzu, müsste die Familie Muster neu mindestens 12'000 Franken im Monat verdienen statt wie bisher 10'630 Franken. Ausserdem müsste das Paar sein ganzes Vermögen einschiessen. Oder die andere Variante: Die Familie könnte sich nur noch ein Haus im Wert von 730'000 Franken leisten. Oder sie verzichtet ganz auf den Hauskauf.
* Die 5 Prozent entsprechen einem langfristigen Durchschnittszinssatz. Effektiv kosten Hypotheken heute weniger als 2 Prozent.
** Die Total-Belastung pro Jahr wird mal 3 gerechnet. Das ergibt das Mindestbruttoeinkommen pro Jahr.
Quelle: VZ Vermögenszentrum, Lorenz Heim