Bis Ende September stellten im laufenden Jahr 24'212 Personen ein Asylgesuch. Das sind 34 Prozent mehr als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Einen deutlichen Anstieg gab es von Juli bis September: In diesen drei Monaten gingen rund 5000 Gesuche mehr ein als in den drei Monaten davor. Dies teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) mit.
Die wichtigsten Herkunftsländer im dritten Quartal 2015 waren Eritrea (5127 Gesuche), Syrien (1556 Gesuche) und Afghanistan (1373 Gesuche). Rund 66 Prozent der Asylgesuche wurden von Personen aus diesen drei Staaten eingereicht.
Aufgrund des schlechteren Wetters rechnet das SEM im November mit weniger Asylgesuchen. Die Situation bleibe jedoch sowohl in Europa als auch in der Schweiz angespannt. Europa habe sich in den letzten Monaten mit der grössten Migrationsbewegung seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges konfrontiert gesehen, schreibt das SEM. Insgesamt wurden in den EU- und Efta-Staaten mehr als 400'000 Asylsuchende registriert.
Erstmal seien im September mehr Flüchtlinge und Migranten über die Balkan-Route in die Schweiz gelangt, als über die Mittelmeer-Italien-Route, hiess es weiter. Weiterhin geht das SEM für das ganze Jahr 2015 von einer Gesamtzahl von 30'000 Asylgesuchen aus. Allerdings: «Niemand weiss, wie sich die Zahl der Asylsuchenden bis Ende Jahr weiterentwickelt», sagt SRF-Bundeshausredaktor Dominik Meier.
Zahl der Rekurse gegen Asylentscheide steigt
Wegen der steigenden Asylzahlen muss das Bundesverwaltungsgericht auch mehr Rekurse gegen Asylentscheide behandeln. Im September seien es mit 625 Rekursen fast doppelt so viele gewesen, wie in den vergangenen Monaten sagt Präsident Jean-Luc Baechler in den Westschweizer Zeitungen «24 Heures» und «Tribune de Genève».
Einerseits seien in den letzten Monaten mehr Asyl-Gesuche gestellt worden. Andererseits habe der Bund das Personal aufgestockt, um seinen Pendenzen-berg abzubauen. Deshalb gelangten auch mehr Rekurse ans Bundesverwaltungsgericht, so Baechler.