Rund 4400 Menschen, also etwa die Bevölkerung eines grösseren Dorfes, haben auf ihrer Flucht im September die Schweiz erreicht. Das sind rund 15 Prozent mehr als im Juli und August, und das entspricht den Prognosen, die das Staatssekretariat für Migration gemacht hat.
Die Zahlen sind zwar noch nicht offiziell, Staatssekretariat und Kantone bestätigen sie aber. Wie etwa Hans-Jürg Käser, Präsident der kantonalen Polizeidirektoren: «Ich habe persönlich den Eindruck, dass es so zutrifft. Und ich habe auch nach Rücksprache mit mehreren Kollegen in anderen Kantonen diesen Eindruck.»
«30'000 Gesuche in diesem Jahr»
Und Käser wagt darüber hinaus auch eine erste Prognose für das laufende Jahr: «Wir werden bei 30'000 Gesuchen in diesem Jahr landen.»
Die meisten Menschen, die im Moment in die Schweiz kommen, stammen aus Eritrea, über Osteuropa kommen aber auch Syrer.
Die steigenden Zahlen bedeuten, dass es auch mehr Unterkünfte für Asylsuchende braucht. Bis vor kurzem waren sich Bund und Kantone nicht einig darüber, wer wie viele Unterkünfte zur Verfügung stellen muss; wobei klar ist, dass die Kantone den Löwenanteil der geflohenen Menschen unterbringen.
Im Januar hat der Bund 4500 Plätze
Jetzt scheinen die Differenzen beigelegt. Hans-Jürg Käser sagt, alle Kantone eröffneten in nächster Zeit neue Unterkünfte.
Und auch der Bund tue, was zu tun sei, fügt er hinzu: «Nach meinen Informationen ist es jetzt so, dass der Bund bereits im Januar etwa 4500 Plätze haben wird. Also er ist da an der Arbeit und das schätze ich auch.»
Beim Bund widerspricht man Hans-Jürg Käser nicht, und hofft, im Januar tatsächlich so viele Plätze anbieten zu können. Denn heute sind es erst 3300. Gleichzeitig rechnen Bund und Kantone nicht damit, dass die Asylzahlen bis Ende Jahr noch stark zunehmen.