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Bild 1 von 14. Bei der Pharmaindustrie erfolgt der Zollabbau stufenweise – bei den meisten Produkten bis zur vollständigen Beseitigung. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 14. Bei der Maschinenindustrie werden einzelne Segmente sofort vollständig entlastet. Bildquelle: Keystone.
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Bild 3 von 14. Bei den Uhren werden die Zölle sofort um 60 Prozent reduziert. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 14. Ökologie und Ökonomie: Hier streben die Chinesen eine Zusammenarbeit mit der Schweiz an, die über das Gedruckte in den Verträgen hinausgeht. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 14. China wird die Zölle für verarbeitete Milchprodukte und Käse aus der Schweiz senken. Bildquelle: Keystone.
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Bild 6 von 14. Auch für Trockenfleisch, Röstkaffee und ... Bildquelle: Keystone.
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Bild 7 von 14. ...Schokalade werden die Zölle gesenkt. Bildquelle: Keystone.
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Bild 8 von 14. Auch die Konfitürenhersteller können davon profitieren. Bildquelle: Keystone.
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Bild 9 von 14. Umgekehrt gewährt die Schweiz neu Textilien und Schuhen aus China zollfreien Zugang. Die restlichen Industrieprodukte sind bereits heute von Zöllen befreit. Bildquelle: Keystone.
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Bild 10 von 14. Die Schweiz gewährt Zollerleichterungen für Einfuhren ausserhalb der Schweizer Erntezeit beziehungsweise innerhalb der WTO-Zollkontingente. Unter diesen Vorzeichen werden Zollreduktionen beim Fleisch unter anderem auf Wildschwein, Wildgeflügel, Teile von Truten, Enten und Gänsen gemacht. Bildquelle: Reuters.
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Bild 11 von 14. Auch Gemüse und Früchte dürfen aufgrund von Zollabbau günstiger oder überhaupt erst importiert werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 12 von 14. Auch die Fruchtsaft-Produktion wird profitieren können. Bildquelle: Reuters.
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Bild 13 von 14. Das Abkommen erleichtert unter anderem auch den Export von chinesischem Honig in die Schweiz. Bildquelle: Reuters.
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Bild 14 von 14. Auch lebende Pflanzen und Schnittblumen (wie Rosen und Tulpen) wird der Export nun ermöglicht. Bildquelle: Reuters.
Das Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China gibt beiden Ländern einen privilegierten Marktzugang. Doch lange nicht alle Wirtschaftsbereiche sind künftig von Zöllen befreit.
So fallen zwar sämtliche Zölle für Industrie-Importe aus China in die Schweiz weg. Gehen die Produkte hingegen den umgekehrten Weg, werden die Schweizer Exporteure in vielen Fällen weiter zur Kasse gebeten. Betroffen sind etwa die Maschinen-, die Pharma- und die Uhrenindustrie.
Immerhin wird das Zollniveau in diesen Branchen deutlich abgesenkt. Die Zölle für Uhrenexporte nach China etwa sollen deutlich sinken. Momentan reichen sie laut des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) von 10 bis über 20 Prozent.
China handelte zudem bei vielen Produkten eine Übergangsfrist für den Zollabbau aus, die sich von 5 bis auf 15 Jahre erstreckt.
Schweizer Bauern geschützt
Doch auch die Schweiz konnte in den Verhandlungen Ausnahmen von der Zollbefreiung durchsetzen, namentlich für die Landwirtschaft. Die Zölle für Agrarimporte aus China bleiben bestehen. Nur dort, wo die Schweizer Bauern kaum konkurrenziert werden, sinken die Sätze. Gleichzeitig fallen die Zölle für einen Grossteil der Schweizer Landwirtschaftsprodukte weg oder werden reduziert.
Insgesamt werden gemäss Volkswirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann die Zölle auf 93 Prozent der nach China exportierten Produkte reduziert oder fallen ganz weg.
Chinas starke Verhandlungsposition
Reto Föllmi, Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität St.Gallen bewertet Föllmi das Abkommen als positiv für beide Seiten. Man könne nicht sagen, dass die Schweiz schlecht verhandelt hätte - vor allem angesichts der stärkeren Verhandlungsposition der Chinesen, die sich aus den wirtschaftlichen Grössenunterschieden ergibt.
Die Schweizer Ausfuhren nach China beliefen sich 2012 auf 7,8 Milliarden Franken. Das waren 3,7 Prozent aller Schweizer Exporte. Demgegenüber machen die Exporte in die Schweiz 10,3 Milliarden Franken aus – das sind nur gerade ein halbes Prozent der gesamten Ausfuhren Chinas aus. Die Schweizer Wirtschaft hat somit deutlich mehr Interesse am Freihandel als die chinesische.
Höhere Rechtssicherheit
Positiv für Schweizer Unternehmen sind aus Sicht von Föllmi nicht nur die sinkenden Zölle. Den wichtigsten Vorteil sieht er in der höheren Rechtssicherheit. Die Schweiz und China setzen einen gemischten Ausschuss ein, der die Umsetzung des Abkommens überwacht. Zudem wird ein Schiedsgericht die Konflikte zwischen den beiden Ländern lösen. «Künftig ist ein Exporteur nicht mehr allein auf das chinesische Rechtssystem angewiesen», sagt Föllmi.
Das Abkommen sieht auch einen stärkeren Schutz des geistigen Eigentums vor. Das sei entscheidend für die Schweizer Wirtschaft, die bei Dienstleistungsexporten eine starke Stellung einnehme, so Föllmi.
Vage Bestimmungen zu Menschenrechten
Im Abkommen geht es aber nicht allein um wirtschaftliche Fragen, auch Umweltschutz, Menschenrechte und Arbeitsschutz kommen zur Sprache. Die meisten Bestimmungen in diesen Bereichen bleiben allerdings vage und wenig griffig.
So sollen sich die Vertragsparteien um einen besseren Umweltschutz bemühen und ihre Umweltschutzgesetze effektiv umsetzen. Ausserdem sollen die Arbeitsbedingungen verbessert und die Grundrechte geschützt werden.
Die Schweiz ist erst das zweite europäische Land, das mit China ein Freihandelsabkommen abschliesst. Im April hatte Island einen entsprechenden Vertrag mit Peking unterzeichnet. «Für China ist das Abkommen ein Testlauf», sagt Reto Föllmi. Ein Freihandelsabkommen zwischen der Volksrepublik und der EU ist bereits seit Längerem im Gespräch. Offizielle Verhandlungen haben aber noch nicht begonnen.