Ein neuer Gesellschaftsvertrag, ein Generationenvertrag, Landwirtschaft, Weiterentwicklung des Milizsystems oder die Transparenz bei der Parteienfinanzierung – Kathrin Bertschy zählt eine Vielfalt an Themen auf, zu welchen die Jungen Grünliberalen künftig im parteieigenen Denklabor Lösungen finden möchten.
«Es gelingt in klassischen Strukturen häufig nicht, kreative Lösungsansätze einzubringen. Ich denke in einem Raum, wo man kreativ Politik erleben mitgestalten kann, ist das eher möglich», begründet die Vizepräsidentin den Mehrwert der GLP-Denkfabrik in Zürich.
In Deutschland und den USA «völlig normal»
Abgekupfert haben die Grünliberalen die Idee eines parteieigenen Think-Tanks in Wien: Dort betreibt die neue liberale Partei «Neos» bereits seit zwei Jahren ihr «Neo Lab».
Das Labor in Wien kann bereits eine erfolgreiche Lösung vorweisen: «Ein Wunsch der immer wieder kam, war die Einbindung von Lehrer- und Elternvertretern in der Bildungsreform. Diesen Antrag haben wir im Parlament im Bildungsausschuss eingebracht und dieser ist dann auch tatsächlich angenommen worden», erklärt Direktor Josef Lentsch.
Max Stern vom Schweizer Think-Tank für Aussenpolitik «foraus» hat die GLP beraten. Das «GLP-Lab» könnte eine Marktlücke sein, glaubt Stern.
In Deutschland hätten alle politischen Parteien solche Labors – in Form von parteinahen Stiftungen, die als interne Denkfabriken und Talentförderungen funktionieren. Aber auch in den USA und anderen europäischen Ländern seien parteiinterne Think-Tanks «völlig normal».