Die Rega hat die Zusammenarbeit mit der Air-Glacier gekündigt. Dies nachdem das Flugunternehmen die Rega beschuldigt hatte, mit allen Mitteln um ihre Vormachtstellung im Kanton Bern zu kämpfen.
Der jüngste Vorwurf: die Rega habe verhindert, dass ein Air-Glacier Helikopter einen Patienten von Interlaken nach Bern transportiert. Stadtessen habe die Rega eine eigene Maschine aus Lausanne angefordert. Durch dieses Verhalten hätte der Verunfallte unnötig lange warten müssen. Zudem entstünden dadurch Mehrkosten, teilte Air-Glacier mit.
Zusammenarbeit nicht mehr möglich
Bisher gingen alle Notrufe die eine Rettung per Luft benötigten von der Sanitätsnotrufzentrale des Kanton Bern direkt an die Rega. Diese entschied dann, ob sie eine eigene Maschine losschickte oder den Auftrag an die Air-Glacier weiterleitete.
Nun hat die Rega entschieden diese Praxis in Zukunft zu ändern. Die Rega liess verlauten: unter den gegebenen Umständen sei eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Rettungsflugwachten nicht mehr möglich. Die Rega gehe darum auf die Forderung der Air-Glacier ein, und werde die Disponierung der Einsätze in Zukunft der Sanitätsnotrufzentrale des Kanton Bern überlassen.
Die neue Regelung tritt ab dem 19. August dieses Jahres in Kraft. Ab dann wird die Notrufzentrale entscheiden, welches Unternehmen für einen Rettungseinsatz aufgeboten wird.
Niederlage im Aargau
Es ist der zweite Rückschlag für die Rega innert kurzer Zeit. Bereits Mitte Monat gerieten die Rega und der Rettungsdienst des TCS aneinander. Dies nachdem die Rega bei einem Unfall noch vor dem TCS aufgeboten wurde, obwohl der TCS-Helikopter näher am Unfallort war.
Erst ein Entscheid der Aargauer Kantonsregierung beendete den Clinch. In Zukunft wird der gelbe Helikopter des TCS der Rega im Aargau vorgezogen. Vorausgesetzt die Unfallstelle liegt näher an der Station des TCS-Helikopters in Birrfeld. Ansonsten geht der Notruf an die Rega-Basis in Basel.