Auch vier Tage nach dem Absturz eines F/A-18-Kampfjets der Schweizer Armee im Susten-Gebiet fehlt von der Blackbox jede Spur. Es sei möglich, dass sie zerstört worden sei, sagt der Sprecher der Militärjustiz, Tobias Kühne. Auch die Bergung der übrigen Trümmerteile gestalte sich schwierig.
Das Auffinden der Blackbox könnte den Ermittlern wertvolle Hinweise zum genauen Hergang des Unglücks liefern. Es gehe nach wie vor darum, alle relevanten Informationen einzusammeln, sagt Kühne: «Derzeit fehlt uns noch das Gesamtbild über den Unfallhergang.»
Luftraumüberwachung im Fokus
Gegenstand der Untersuchung ist auch die Luftraumüberwachung – laut Kühne als eines von mehreren Elementen. «10vor10» hatte über Kommunikationsprobleme zwischen der Flugüberwachung und dem Piloten berichtet. Letzterem soll demnach eine falsche Höhenangabe mitgeteilt worden sein.
Im weiteren Verlauf der Untersuchung würden laut Kühne auch technische Analysen in Auftrag gegeben. Die Militärjustiz werde zudem alle für die Untersuchung wichtigen Personen anhören. Dieser Prozess könne «mehrere Monate in Anspruch nehmen».
Trainingsflug ab Meiringen
Das Kampfflugzeug war am Montagnachmittag im Sustengebiet verunglückt. Der Einsitzer war um 16.01 Uhr in Meiringen BE zu einem Trainingsflug gestartet. Um 16.05 Uhr verlor die Einsatzzentrale den Kontakt zum Piloten. Der Kampfjet stürzte aus noch unbekannten Gründen in der Umgebung des rund 3440 Meter hohen Gipfels Hinter Tierberg ab. Der 27-jährige Berufsmilitärpilot kam beim Unglück ums Leben.