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Schweiz Gemeinden rufen nach Unterstützung für Wasserkraftwerke

Der Billigstrom aus dem Ausland drückt auf die Preise der Schweizer Wasserkraft. Es wird kaum mehr investiert. Die Stromkonzerne haben deshalb viele Projekte gestoppt. Das bekommen auch die Konzessionsgemeinden zu spüren. Und schon fordern sie Subventionen.

Seit die Stromkonzerne Wasserkraftwerk-Projekte gleich reihenweise abbrechen, wissen viele Berggemeinden: Nun müssen sie länger warten, bis sie ihr Wasser vergolden können. Und Gemeinden, die die Wasserzinsen schon fest budgetiert haben, müssen die Konzessionsmillionen aus ihrer Finanzplanung streichen.

Die Gemeinschaft der Bündner Konzessionsgemeinden fordert deshalb, dass Stromkonzerne vom Staat subventioniert oder mit zinslosen Darlehen versorgt werden. Denn, das sagt ihr Präsident Not Carl: «Es braucht jetzt einfach eine Überbrückung, bis der Markt wieder spielt. Und dafür muss den Kraftwerken geholfen werden.»

Staatliche Förderung als Ultima Ratio

Dabei sind es gerade die Subventionen, die den Markt verzerren. Der Schweizer Strommarkt wird auch deshalb so heftig durchgeschüttelt, weil Deutschland seine erneuerbare Energie finanziell massiv stützt. Deshalb sind sogar die betroffenen Schweizer Stromkonzerne sehr zurückhaltend darin, selbst nach Staatshilfe zu rufen.

Staumauer des Lac d'Emosson im Wallis, Ein Fahrzeug fährt darüber, im Wasser schwimmen Eisstücke.
Legende: Mit Wasserkraft ist im Moment nicht viel Geld zu machen. Keystone

Erst kürzlich bezeichnete der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen staatliche Fördermittel als letzte aller möglichen Massnahmen. Die wasserreichen Berggemeinden haben damit weniger Probleme. Sie hoffen, dass die Stromkonzerne damit ihre Kraftwerksprojekte vorantreiben würden – und doch noch Geld auf ihre Wasserkonten fliesst. Politisch sind Subventionen zurzeit aber chancenlos.

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