Der Greenpeace-Aktivist Marco Weber kommt nicht auf Kaution frei. Das entschied ein Gericht in Murmansk, wie Greenpeace Schweiz mitteilt. Weber bleibt nun bis am 24. November in U-Haft. Weber bedankte sich im Gerichtssaal bei allen, die ihn unterstützen: «Sie geben mir sehr viel Kraft, diese unglaubliche Ungerechtigkeit zu ertragen.»
Peter Gysling, SRF-Korrespondent in Russland, schätzt, dass die russische Justiz gezielt die U-Haft und den gesamten Prozess in die Länge zieht. Eventuell würden die Aktivisten erst kurz vor den Olympischen Spielen in Sotschi Anfang Jahr wieder frei kommen.
Sie geben mir sehr viel Kraft, diese unglaubliche Ungerechtigkeit zu ertragen.
Mit dem 28-jährigen Zürcher sitzen 27 weitere Umweltaktivisten und zwei Journalisten im Gefängnis. Sie haben vom niederländischen Greenpeace Schiff «Arctic Sunrise» aus versucht, eine Gazprom-Ölplattform zu entern. Mit dieser Aktion wollten Sie auf die Umweltrisiken der Gas- und Ölbohrungen in der Arktis aufmerksam machen.
Harte Vorwürfe
Nun wirft ihnen der russische Staat Piraterie vor. Dies obschon die Aktion im September völlig gewaltfrei verlaufen ist. Werden sie verurteilt, müssen sie für 15 Jahre ins Gefängnis. Einigen Aktivisten wirft Russland sogar «schwere Verbrechen» vor. Weil angeblich Drogen und andere illegale Güter auf dem Greenpeace-Schiff waren.
Mehrere Friedensnobelpreisträger fordern Putin in einem offenen Brief auf, den harten Vorwurf der Piraterie fallen zu lassen. Putins Sprecher wollte davon aber nichts wissen. Er wies die Bitte zurück.