Der Fifa-Kongress auf Mauritius ging für einige Kritiker zu wenig weit. Das sieht Mark Pieth ähnlich. In «Schawinski» sagt der Schweizer Korruptionsexperte und Leiter der Fifa-Reformen: «Sie hat eine Chance verpasst, sich ein gutes Licht zu stellen.» Die Fifa müsste ihre Mentalität ändern, «aber das hat sie noch nicht begriffen».
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Pieth zeigt aber auch Verständnis dafür, dass manche Dinge länger dauerten. «Es handelt sich um einen Prozess.» Veränderungen bräuchten Zeit. Und Mut. Es sei schade, dass die Fifa diesen noch nicht habe.
Offenlegung der Löhne: Ein Muss
Trotzdem dürfe nicht ausser Acht gelassen werden, dass auch wichtige Forderungen durchgesetzt wurden. Unter anderem die Verbandsjustiz. «Wir haben den besten Richter und den besten Staatsanwalt. Und mit dem neuen Ethikreglement hat Herr Blatter keinerlei Möglichkeit, deren Arbeit zu verhindern. Sie sind vollkommen selbstständig tätig.»
Mindestens ein Knackpunkt bleibt nach wie vor ungelöst: die Offenlegung der Gehälter. Für Pieth ein Muss. Es werde passieren, «aber nicht von heute auf morgen». Vermutlich, so Pieths Meinung, hat Blatter vor seinen afrikanischen und asiatischen Kollegen Angst, sollte er seinen Lohn öffentlich machen.