Psychische Probleme wie Wahnvorstellungen oder Depressionen können alle treffen. Jeder und jede zweite in der Schweiz geht deshalb einmal im Leben in Behandlung. Kostenpunkt: rund 15 Milliarden Franken jährlich.
Bund und Kantone möchten künftig psychische Erkrankungen besser vorbeugen und behandeln und haben dazu einen Bericht mit verschiedenen Massnahmen vorgelgt: Die Öffentlichkeit soll besser für psychische Leiden sensibilisiert werden. Betroffene und Angehörige sollen besser betreut, die Fachwelt vernetzt und die psychischen Krankheiten besser erforscht werden.
«Finanzierungsmodelle fehlen»
«Es wird sehr schwierig sein, aus diesen Massnahmen konkrete Aktionen oder konkrete Massnahmen weiterzuentwickeln», stellt Hans Kurt fest, Präsident des Aktionsbündnisses Psychische Gesundheit Schweiz. Es umfasst rund 50 Organisationen aus Fachleuten, Angehörigen und Betroffenen.
Hauptproblem ist laut Kurt aber der fehlende gesetzliche Auftrag des Bundes, im Bereich der psychischen Gesundheit aktiv zu werden. Damit der Ball nicht weiter zwischen Bund und Kantonen hin- und hergespielt werde, müssten dringend gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um auch Finanzierungsmodelle entwickeln zu können.
Überarbeiteter Bericht im Herbst erwartet
Dass die Finanzierung von Kampagnen, Angeboten und Forschung nicht geregelt ist, kritisiert auch die Verbindung der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP). Co-Präsident Peter Sonderegger ist aber zuversichtlich, dass der Bericht etwas bewegt.
Das Thema psychische Gesundheit werde in der Politik häufiger diskutiert. Die volkswirtschaftliche Bedeutung sei erkannt worden.
Der Bericht wird mit Abschluss der Anhörung Ende Februar nun überarbeitet und soll im Herbst von Bund und Kantonen mit Massnahmen verabschiedet werden.