«Ich bin froh, dass die Razzia jetzt endlich durchgeführt wurde.» Denn radikale Imame sollen laut Bunjaku in der Schweiz nicht toleriert werden. Allerdings hat es für den SP-Politiker und Unternehmer sehr lange gedauert, bis die Razzia erfolgt ist.
«Ich habe ziemlich viele graue Haare bekommen. Es hat sehr lange gebraucht, bis etwas passiert ist.» Denn man habe gewusst, was in dieser Moschee vor sich geht, «wenn man sich wirklich informiert hätte». Mit dieser Aussage verweist Bunjaku auf die Dschihad-Reisenden, die in der Moschee An' Nur radikalisiert worden sind.
«Ich hoffe, die Staatsanwaltschaft hat nun genug Beweise, damit sie jetzt vorwärts machen kann, um ein Zeichen zu setzen in der Schweiz. Wir müssen zeigen, dass so etwas nicht geht. Wir müssen auch zeigen, dass wir die Möglichkeiten haben, einen solchen Verein zu schliessen und die Leute zu verhaften.»
Gemässigte Muslime haben Angst
Warum sagen viele Muslime nichts in Anbetracht des Missbrauchs ihrer Religion? «Da gibt es viele Faktoren. Ein Hauptgrund ist, dass die gemässigten Muslime Angst haben, gegen die Radikalen vorzugehen.» Auch die Kultur und Mentalität spiele eine Rolle.
Auch Bunjaku hat den Preis für sein Engagement gegen die Radikalisierung in der An’ Nur Moschee bezahlt: Er hatte Todesdrohungen erhalten. «Ich und meine Familie wurden zur Zielscheibe der Radikalen, wir wurden bedroht, wir hatten Angst.»
Der Politiker kämpft dafür, dass der Islam staatlich anerkannt wird. So hätte der Staat oder der Kanton mehr Möglichkeiten, einzugreifen und zu kontrollieren, sagt er. «Alle, die den Glauben missbrauchen, müssen wir bekämpfen, auf allen Ebenen. Die gemässigten Muslime müssen jetzt etwas unternehmen», so der Winterthurer Politiker.