Seit dem Ja zur Zuwanderungs-Initiative hat die EU mehrere Abkommen mit der Schweiz sistiert: Erasmus oder Horizon 2020 sind einige davon. Bundesrat Johann Schneider-Amman glaubt den Schlüssel zur Deblockade zu kennen: Eine Lösung bei der Personenfreizügigkeit mit Kroatien.
Die Schweiz hatte Kroatien nach der Abstimmung angeboten, die Personenfreizügigkeit umzusetzen – jedoch ohne das Zusatzprotokoll zu unterzeichnen. Kroatien war einverstanden. Doch Brüssel intervenierte. Als EU-Mitglied habe das Land EU-Recht angenommen und rechtlich keine Möglichkeit, bilaterale Abmachungen mit der Schweiz zu machen.
«EU braucht Schweiz gegen ihre Arbeitslosigkeit»
Schneider-Ammann folgert, dass Bewegung in der Kroatien-Frage «Dossiers, die uns interessieren» lösen könnte. Am Rande seines Brasilien-Besuchs sagte er, er wolle beispielsweise erreichen, dass die Schweiz «so rasch wie möglich» wieder an «Horizon 2020» teilnehmen kann. Um das zu ermöglichen, sei es wichtig, die Kroatien-Frage zu «deblockieren».
Eine Einigung liege auch im Interesse Brüssels, ist der Volkswirtschaftsminister überzeugt. «Die EU hat ein riesiges Problem, das sich in der Arbeitslosigkeit und der mangelnden Wettbewerbsfähigkeit ausdrückt», sagte er. «Wenn die EU wettbewerbsfähiger werden will, müssen die Kräfte gebündelt werden – und zwar alle Kräfte. Da gehören auch die schweizerischen dazu.»