Der Bundespräsident wählte einen ungewöhnlichen Einstieg in seine UNO-Rede. Er sprach vom Abschluss von Bertrand Piccards Erdumrundung und von der Flüchtlingskatastrophe am selben Tag im Mittelmeer. Johann Schneider-Ammann wollte damit zeigen, dass die Menschheit zum Besten und zum Schlimmsten fähig ist.
Lob für die Weltengemeinschaft
Dann offenbart er sich fast schon unerwartet als UNO-Fan: Allein die Tatsache, dass es seit der Gründung der UNO gelungen sei, einen Weltkrieg zu verhindern, sei ein grosser Erfolg. «Da hat mit Sicherheit die UNO, mit ihrem Einfluss, mit ihren Werte und mit ihrer Dialogkultur einen massgeblichen Beitrag geleistet.»
Schneider-Ammann verband sein Lob mit konkreten Ratschlägen. Der UNO-Sicherheitsrat in New York und der UNO-Menschenrechtsrat in Genf müssten unbedingt stärker zusammenarbeiten.
Der Jugend eine Perspektive geben
Ausserdem sähe er gern mehr UNO-Engagement dabei, jungen Leuten eine berufliche Perspektive zu bieten. Gelinge das nicht, schaffe man die Konflikte von morgen. Um stärker zu werden, müsse die UNO schliesslich vor allem effizienter werden. Jeder Franken, jeder Dollar müsse in konrekte Projekte fliessen und nicht in schwerfällige Strukturen. Aber selbst diesen Einwand verband er mit der Aussage, die Schweiz schätze sehr, was die UNO leiste.