Die Schweiz und China wollen wirtschaftlich noch näher zusammenrücken. Das ist das Ergebnis eines Treffens zwischen Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf und dem Gouverneur der chinesischen Zentralbank, Zhou Xiaochuan.
Eines der zentralen Themen des Treffens war die Möglichkeit, die Schweiz zu einer internationalen Drehscheibe für die chinesische Währung – den Renminbi – zu machen. Die Schweiz will sich dabei als europäischer Marktführer für Transaktionen mit chinesischen Unternehmen und der chinesischen Währung etablieren. Dadurch würden Kosten sinken und die Abwicklung deutlich einfacher.
Handelsvolumen zwischen den Ländern soll sich verdoppeln
Die Gespräche fanden vor dem Hintergrund des in der kommenden Woche in Kraft tretenden Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China statt. Beide Seiten verfolgen damit ambitionierte Ziele.
Im letzten Jahr sind Waren im Wert von rund 9 Milliarden Franken nach China exportiert und umgekehrt Waren für rund 11 Milliarden Franken in die Schweiz importiert worden. Dieses Volumen soll sich verdoppeln. Vor allem weil die Zölle wegfallen.
Freihandelsvertrag war nicht unumstritten
Vor allem SP und Grüne hatten sich vergeblich um eine Überarbeitung des Abkommens bemüht. Grund waren unter anderem die Missachtung der Menschenrechte und der ungenügende Minderheitenschutz in China.
«Das Abkommen mit China wird mit seinem Potenzial noch erheblich an Bedeutung gewinnen», hatte im März hingegen Wirtschaftsminister Schneider-Ammann erklärt. Mit den neuen Unsicherheiten nach der Abstimmung zur Masseneinwanderungsinitiative würden Freihandelsabkommen mit Drittstaaten immer bedeutender, so der Minister damals.