Schweiz - Schweizer Beteiligung am Aufbau eines Messnetzes für Vulkanasche
Die riesigen Aschewolken der isländischen Vulkane Eyjafjallajökull und Grimsvötn legten 2010 und 2011 den europäischen Luftverkehr tagelang lahm. Nun baut Europa ein Überwachungsnetz für Vulkanpartikel auf. Geleitet wird es aus der Schweiz.
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So etwas hatte Europa noch nicht erlebt: Auf Island hatte 2010 der Vulkan Eyjafjallajökull eine riesige Aschewolke mehrere Kilometer hoch in die Luft geschleudert.
Keystone/archiv
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Von der Aschewolke am stärksten betroffen war das Gebiet südwestlich des Vulkans.
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Dort legte sich die Asche Zentimeter dick auf den Boden.
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Die Vulkanaschepartikel, die zu Beginn der Eruption ausgestossen wurden, waren laut einer Studie gefährlich für die Lungen von Menschen und Tieren.
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Blitze in der Aschewolke: Spektakuläre Bilder, doch für den Flugverkehr hatte das Spektakel verheerende Auswirkungen.
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Aus Angst vor Schäden an Triebwerken wurde über weite Teile des Kontinents ein Flugverbot verhängt. Wie hier in Zürich waren die Flughäfen deshalb wie leergefegt.
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Insgesamt fielen vom 15. bis 21. April 2010 mehr als 100'000 Flüge aus, mehr als acht Millionen Reisende sassen an Europas Flughäfen fest.
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Das schmutzige Wolkenband schob sich von Nordwesten aus über den Kontinent.
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Der Ausbruch des isländischen Vulkans Grímsvötn 2011 war zwar um ein Vielfaches heftiger als beim Eyjafjallajökull, aber die Wolke verflüchtigte sich wesentlich schneller.
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Der Vulkan spuckte eine riesige Wolke aus Rauch und Asche 20 Kilometer hoch in die Atmosphäre.
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Die Behörden reagierten prompt und erliessen eine Flugverbotszone im Umkreis von mehr als 220 Kilometern. Doch dank der nasseren und klumpigeren Asche könnten die Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr weniger gravierend sein als 2010.
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Die Aschewolke des neuerlichen Vulkanausbruchs in Island beeinträchtigt erneut auch den Flugverkehr in anderen Ländern.
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Die Asche hüllte Island in eine graue Decke.
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Der Ätna ist mit einer Höhe von über 3300 Metern nicht nur der höchste, er ist vor allem auch der bis heute aktivste Vulkan Europas. Auch er speit immer wieder Asche in den Himmel.
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Des Öfteren war deshalb auch der Flugverkehr über Sizilien eingeschränkt.
Reuters/archiv
In einem dreitägigen Kick-Off-Meeting in Payerne erfolgt der Startschuss für das Projekt E-PROFILE. Unter der Leitung von MeteoSchweiz werden 17 europäische Wetterdienste ein gemeinsames Messnetz für Vulkanasche aufbauen.
Dieses soll in Zukunft eine präzisere Erfassung und bessere Vorhersage zur Verbreitung, Höhe und Dichte von Vulkanaschewolken erlauben. Besonders profitieren dürfte davon die Luftfahrtbranche, die von den Folgen eines Vulkanausbruchs am stärksten betroffen ist.
Wind und Partikel vermessen
Die Messungen übernehmen zwei bereits bestehende Komponenten: Zum einen erfassen Windradare in ganz Europa die Windverhältnisse, die für die horizontale Verbreitung der Aschepartikel entscheidend sind. Zweitens vermessen über 200 lasergestützte Messinstrumente, sogenannte Ceilometer, Aerosole und Aschepartikel in der Atmosphäre.
Aus den kombinierten Daten lässt sich die vertikale und horizontale Ausbreitung der Aschewolken ableiten. Das Projekt benötigt somit keine neue Infrastruktur. Einzig ein zentraler Server solle aufgebaut werden, um die Daten zu sammeln, Qualitätskontrollen durchzuführen und die Messungen in Echtzeit den Nutzern zur Verfügung zu stellen.
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