Mehr zum Helikopter-Absturz
Seilbahnen, Heuseile, Telefon-, Hochspannungs- und Stromleitungen können Hindernisse für die Luftfahrt sein. Vor allem haben diese Auswirkungen auf die Sicherheit von Helikoptern, weil sie kaum zu sehen sind und weil ein Helikopter zum grossen Teil auf Sicht fliegt.
Doch bei Helikoptern gibt es technische Hilfsmittel, die auf solche Luftfahrthindernisse hinweisen. Neben einer digitalen Karte, in welcher Leitungen höher als 25 Meter über Boden eingezeichnet sind, und einem akustischen Warnsystem, sind zahlreiche Helikopter mit einem sogenannten Kabelschneider ausgerüstet. So auch der nun am Gotthard abgestürzte Armee-Helikopter.
Super Puma mit Schneidevorrichtung
Wie aus einem Interview hervorgeht, das anlässlich der Dreharbeiten zur SRF-DOK-Serie «1414 – Hilfe naht» vor wenigen Wochen geführt wurde, ist bei Rega-Helikoptern oberhalb und unterhalb der Nase eine Schiene eingebaut. Wenn ein Helikopter in eine Leitung hineinfliegt, wird sie mit einer Schiene zu einer Schneidevorrichtung geleitet. Dort wird die Leitung gekappt, bevor sie in den Rotor gerät.
Wie genau diese Schneidevorrichtung bei den Super Puma angebracht ist, teilt die Luftwaffe vorerst nicht mit. Chef-Fluglehrer Lukas Rechsteiner erklärte lediglich, dass dieser Kabelschneider nur von vorne ein störendes Kabel erfassen und im Idealfall durchschneiden würde.
Der Bau von Stromleitungen und Seilbahnen sind beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) bewilligungspflichtig. Sie müssen bereits bei der Projektierung einer luftfahrttechnischen Prüfung unterzogen werden, wie das BAZL mitteilt.
«Das BAZL prüft, ob eine Anlage mit Blick auf die Sicherheit des Luftverkehrs errichtet werden darf und welche Sicherheitsmassnahmen wie Markierung und/oder Befeuerung vorzunehmen sind», heisst es beim BAZL. Das Bundesamt erfasst diese Leitungen und trägt sie in die digitalen Karten des Bundesamtes für Topografie ein.