Zusammen mit der Frühlings- und der Sommer-RS sind 2016 21'800 Wehrpflichtige eingerückt. Jeder Fünfte von ihnen bricht den Grundkurs von 16 Wochen indes ab. Aus medizinischen oder anderen Gründen, wie Armeesprecher Daniel Reist auf Anfrage sagte.
Zu viele Zivildienstler?
Damit könnten noch rund 18'000 Armeeangehörige den Verbänden zugeteilt werden. Die Armee sollte aber jährlich 20'000 neue Armeeangehörige rekrutieren. Demnach verfehlt sie das Ziel empfindlich. Und dies nicht zum ersten Mal.
Der künftige Armee-Chef Philippe Rebord hat anlässlich seiner Wahl im September bereits vor diesem Engpass gewarnt. Und er hat die Parlamentarier mit seiner Einschätzung der Gründe dafür auch aufgeschreckt. Es scheine, dass der Zivildienst zu attraktiv sei. Die Reaktionen aus der Politik liessen nicht lange auf sich warten (siehe Linkbox).
Spannendes zum Thema
Für Armeesprecher Reist ist klar: auch mit der Armeereform WEA wird sich daran nicht viel ändern. Der Sollbestand der Armee soll zwar halbiert werden, der Effektivbestand verändert sich aber viel weniger stark. Daher wird die WEA das drohende Rekrutierungsproblem gemäss dem Armeesprecher nicht nachhaltig entschärfen.
Kein Handlungsbedarf
Letzten Juli hatte der Bundesrat den Bericht einer Arbeitsgruppe unter der Leitung des ehemaligen CVP-Nationalrats Arthur Loepfe (AI) zur Kenntnis genommen, welche das heutige System von Militärdienst, Zivildienst und Zivilschutz unter die Lupe nahm. Diese kam zu Schluss, dass keine dringende Veranlassung besteht, das Dienstpflichtsystem grundlegend zu verändern.
Die Ergebnisse und Empfehlungen der Arbeitsgruppe werden derzeit von der Verwaltung ausgewertet.