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Schweiz Swisscom stoppt Abofallen über Easypay

Es ist ein grosser Konsumenten-Ärger: Abofallen, in die man durch einen falschen Klick auf dem Handybildschirm tappt. Noch ärgerlicher ist, wenn solche Abos ganz offiziell über die Handyrechnung einkassiert werden. Nach viel öffentlichem Druck schiebt die Swisscom diesen Abzockereien nun den Riegel.

Swisscom erledigte über ihren Abrechnungsdienst Easypay das Inkasso für diverse Abo-Fallensteller. Und der Handy-Provider verdiente an versehentlich oder unwissentlich abgeschlossenen Erotik- oder Klingelton-Abos fleissig mit. Im März setzten deshalb im Konsumentenmagazin «Espresso» von Radio SRF 1 die Ombudsstelle der Telekommunikationsbranche Ombudscom und das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco bei der Swisscom Druck auf. Das Seco verlangte in einem Brief an den Telekomanbieter, dass dieser seine Verantwortung wahrnehme und Aboabschlüsse über Easypay transparenter mache.

Service:

Easypay-Abo nur noch mit PIN möglich

Nun reagiert die Swisscom, sagt Unternehmenssprecherin Annina Merk: «Wir führen neue Massnahmen ein, damit ausgeschlossen ist, dass Kunden aus Versehen einen solchen Dienst abonnieren.»

Hilfreiche Links:

Klickt ein Kunde für einen Abo-Abschluss über Easypay auf «Kaufen», dann erhält er ein SMS mit einem PIN-Code und allen Infos zum Abo. «Diesen Code muss er dann auf der Webseite eingeben und so nochmals bestätigen, dass er das Abo wirklich möchte», erklärt Annina Merk. Ist diese Bestätigungsseite nicht im Design der Swisscom, dann erscheint seit Anfang April eine zweite Bestätigungsseite. Und auch hier kommt als dritte Hürde der PIN-Code dazu.

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Für die Swisscom ist klar, dass mit diesen Neuerungen niemand mehr versehentlich ein Abo abschliessen könne, das über Easypay abgerechnet wird. Ein Erotik- oder Klingelton-Abo, das auf der Handyrechnung von Swisscom erscheint, könne demnach nur bewusst abgeschlossen worden sein.

Die Swisscom stoppt somit Abofallen über Easypay. Ein wichtiger Erfolg für Konsumentinnen und Konsumenten. Allerdings finden Abzocker immer noch andere Wege, um Handy-Benutzern Abofallen zu stellen.

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