- Die SVP fordert in einem neuen Positionspapier eine Neuausrichtung der Asylpolitik.
- Demnach sollen Asylverfahren auch im Ausland stattfinden, wie dies auch andere Länder vorhaben.
- Andere Parteien haben andere Lösungen und reagieren skeptisch.
Rund neun Monate vor den eidgenössischen Wahlen und angesichts der gestiegenen Zahl von Asylgesuchen will die SVP die Asylpolitik umkrempeln.
Laut dem Papier solle der Bundesrat «umgehend Szenarien prüfen, wie Asylverfahren ins Ausland ausgelagert und vor Ort Hilfs- und Schutzzentren geschaffen werden können». Auch andere Länder verfolgten solche Projekte. Die SVP verlangt, Kooperationen namentlich mit Grossbritannien, Österreich und Dänemark zu prüfen.
Bundesrat: Asylverfahren im Ausland nicht möglich
Der Bundesrat hält Asylverfahren im Ausland für nicht durchführbar. Daran ändere sich auch nach Bekanntwerden der umstrittenen britischen Pläne nichts, wie dieser in der Antwort letzten Juli auf eine Interpellation aus der SVP-Fraktion festhielt. Die Zahl unbegründeter Asylgesuche sei dank Massnahmen dagegen klar zurückgegangen.
Rutz tritt dem mit dem Argument der «Gesprächsverweigerung» entgegen: «In ganz Europa findet ein Umdenken statt, die Schweiz sollte solche Möglichkeiten ausloten.»
Um «Dublin» umzusetzen, bringt die SVP Transitzonen auf Schweizer Boden entlang der Grenzen ins Spiel. Wer dorthin gelange, befinde sich faktisch noch nicht in der Schweiz, sagt Nationalrat Andreas Glarner (AG) dazu. Die Schweizer Behörden entschieden dann, ob die Person einreisen dürfe oder ins Herkunftsland zurückgeschickt werde.
Kein Asyl für «Asylschmarotzer»
Von der neuen Justizministerin Elisabeth Baume-Schneider verlangt die SVP, die Gesetze und Verfassungsaufträge konsequent umzusetzen. Die Schweiz müsse die Zuwanderung wieder selber steuern. Kriminelle Ausländerinnen und Ausländer müssten konsequent ausgeschafft werden, und sogenannte «Asylschmarotzer» dürften kein Asyl erhalten.
Der Bund rechnet 2023 mit rund 24'500 Asylgesuchen, hält aber bis zu 40'000 Gesuche für möglich. Hinzu kommen Geflüchtete aus der Ukraine. Bisher rund 75'000 ersuchten um den Schutzstatus S.