- Dieses Jahr wechseln mehr Versicherte als sonst ihre Krankenkasse.
- Viele wechseln unfreiwillig, weil ihre Kasse mit einer anderen fusioniert.
- Tendenziell wechseln vor allem junge, gesunde und mobile Versicherte freiwillig ihre Krankenkasse.
Wem die Krankenkasse zu teuer ist, oder wer mit dem Service nicht zufrieden ist, kann noch bis morgen Mittwoch schriftlich kündigen. Experten gehen davon aus, dass dieses Jahr rund eine Million Menschen ihre Krankenkasse wechseln. Das sind mehr als üblich. Der Grund dafür sind die vielen Versicherten, die gezwungen sind, eine neue Krankenkasse zu wählen, weil ihre bisherige mit einer anderen fusioniert. Betroffen sind rund eine halbe Million Versicherte bei vier Kassen, die fusionieren.
Die Jungen wechseln häufiger als die Älteren und die Gesunden eher als die Kranken.
Die andere halbe Million wechselt aus freien Stücken, meist wegen der Kosten. Auch wenn die Grundversicherung für alle das gleiche bietet, unterscheidet sich die Höhe der Prämien von Kasse zu Kasse. Zu einer günstigeren wechseln dürfen zwar alle. Aber diese freie Wahl würden stets etwa die gleichen Leute nutzen, sagt Felix Schneuwly vom Vergleichsportal Comparis. «Die Jungen wechseln häufiger als die Älteren und die Gesunden eher als die Kranken.»
Wegen Zusatzversicherung nicht wechseln
Viele Versicherte scheuen allerdings schlicht den administrativen Aufwand eines Wechsels, vor allem, wenn sie eine Zusatzversicherung haben. Insbesondere ältere Menschen würden die Grund- und die Zusatzversicherung beim gleichen Versicherer haben wollen, sagt Schneuwly. «Und ab 50 Jahren wird es schwierig, die Zusatzversicherungen zu wechseln.» Also würden diese Personen auch die Grundversicherung nicht wechseln, obwohl sie dies könnten.
Die Statistik der letzten Jahre zeigt denn auch: Von der freien Wahl der Krankenkasse – und damit vom Wettbewerb unter den Kassen – profitieren vor allem junge, gesunde und mobile Versicherte.