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Schweizer Medienhäuser Vor allem Boulevard- und Gratiszeitungen büssen an Lesern ein

  • Laut den Zahlen der AG für Werbemedienforschung ist «20 Minuten» das mit Abstand meistgelesene Medium in den drei Landesteilen Deutschschweiz, Romandie und Tessin.
  • Beim «Blick» ist die digitale Nutzung in den letzten sechs Monaten stabil geblieben , die Reichweite des Printtitels nahm weiter ab.
  • Praktisch alle Zeitungen haben im Internet zugelegt.

Viele Schweizer Zeitungen haben im vergangenen Jahr erneut Leser verloren. Besonders stark hat es die Boulevard- und Gratiszeitungen getroffen. Das zeigen die neusten Zahlen der AG für Werbemedienforschung (Wemf).

Gesamtreichweite leicht erhöht

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Die Schweizer Medienhäuser haben in den letzten sechs Monaten ihre Gesamtreichweite leicht erhöht. Während die Leserschaft der gedruckten Presse insgesamt stabil blieb, erfreuen sich die digitalen Angebote der Verlage einer wachsenden Beliebtheit. Die Gesamtreichweite blieb seit letzten Herbst mit 94 (Vorperiode 95) Prozent auf hohem Niveau stabil.

Die Leserzahl der Pendlerzeitung «20 Minuten» entwickelte sich über Jahre nur in eine Richtung: nämlich aufwärts. Doch inzwischen hat dieser Trend gekehrt. Im vergangenen Jahr verlor die gedruckte Ausgabe der Gratiszeitung in der Deutschschweiz sechs Prozent ihrer Leserinnen und Leser, in der Westschweiz sogar 15 Prozent. Aber: Mit täglich 1,36 Millionen Lesern ist «20 Minuten» immer noch mit Abstand die leserstärkste Zeitung der Schweiz. Auch in der Westschweiz ist «20 minutes» die Nummer eins.

«Neue Zürcher Zeitung» baut Leserschaft aus

Ein schwieriges Jahr erlebte die «Blick»-Gruppe: Der «Blick» büsste letztes Jahr ganze 16 Prozent seiner Leser ein. Auch der «Blick am Abend» und der «SonntagsBlick» erreichten deutlich weniger Leser.

Unterschiedlich ist die Entwicklung bei den Qualitätszeitungen: Während beispielsweise der «Tages-Anzeiger» vier Prozent seiner Leser verlor, konnte die «Neue Zürcher Zeitung» ihre Leserschaft sogar leicht ausbauen.

Und für praktisch alle Zeitungen gilt: Sie konnten im Internet zulegen und so mindestens einen Teil der Verluste kompensieren. Inzwischen liest etwa jeder dritte Zeitungsleser seine Zeitung online, wie die Wemf schreibt.

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