«Dieser Container kommt von hier von Volketswil nach Rotterdam und von da dann nach China», sagt Jürg Wüst, Inhaber der Holzhandelsfirma «WM-Holz» in Möriken.
Aus weiten Teil der Deutschschweiz sammelt er das Buchenholz ein und verkauft es nach Asien: 90 Prozent geht in den Export, vor allem nach China. Inzwischen sind es rund 2000 Container pro Jahr: «Für diese Qualität von Holz hat es keinen Markt mehr in Europa. Wir spedieren es deshalb nach Fernost», sagt Wüst.
In Europa wird – wenn überhaupt – nur noch makelloses Buchenholz verwendet. Das heisst: Lediglich ein winziger Bruchteil der Buchen aus Schweizer Wäldern wird effektiv noch hier verarbeitet.
In China und Vietnam hingegen ist der Rohstoff gefragt – und so sind beide Länder zu wichtigen Abnehmern von Laubholz geworden. «Das Holz, das wir nach China exportieren, wird in der Möbelproduktion für den chinesischen Eigenmarkt verwendet. Jenes Holz, das zu Fournier-Holz verarbeitet wird, kommt dann wieder auf den Weltmarkt zurück, auch nach Europa.»
Während Jahrzehnten hat die Schweiz viel Buchenholz nach Italien exportiert – vor allem für die Möbel-Produktion. Allerdings wurde diese immer mehr nach Osten verlagert: nach Osteuropa – und nach Fern-Ost.
Reich werde er mit dem Holzexport nicht, betont Jürg Wüst. Es sei ein Geschäft um Franken und Rappen. Und die Rechnung geht auch nur deshalb auf, weil die internationalen Handelsströme ungleich verteilt sind. Die Frachtschiffe fahren voll beladen von Asien nach Europa. In umgekehrter Richtung sind sie aber halb leer. Für Jürg Wüst ein Vorteil.
«Die grossen Container-Schiffe müssen Wasser tanken, damit sie genug Tiefgang haben. Sie nehmen das Holz, das schwer ist, daher gerne mit. Daher ist der Preis für Rundholz relativ tief.»
Jürg Wüst wäre es zwar lieber, wenn das Holz hier verwendet würde. Gleichzeitig ist er aber auch ein Geschäftsmann – und Chinas Hunger nach Holz kommt ihm und seinen sechs Angestellten entgegen.