Eine Streaming-Plattform, auf welcher Schweizer Filmproduktionen für den Konsumenten uneingeschränkt zugänglich sind – das plant das Bundesamt für Kultur (BAK), das Schweizer Filmproduktionen jährlich mit rund 30 Millionen Franken fördert.
Netflix machts vor
Vorbild dieses Projekts ist der Streaming-Gigant Netflix, der weltweit 130 Millionen Abonnenten und Abonnentinnen verzeichnet. Im Gegensatz zum amerikanischen Marktführer solle die Schweizer Version nach Möglichkeit sogar kostenlos sein.
Schliesslich haben die Konsumenten die Filme schon einmal mit ihren Steuern finanziell unterstützt, sagt Ivo Kummer, Leiter Sektion Film beim BAK.
«Ein Leben nach dem Kino»
Schweizer Produktionen haben meist an Filmfestivals wie in Locarno oder Solothurn ihren grossen Auftritt. Doch: «Im Kino sind die Filme nur kurze Zeit zu sehen und DVDs gibt es immer weniger», sagt Heinz Dill, Präsident des Verbands von Schweizer Filmproduzenten.
Eine Online-Plattform würde dem schleichenden Vergessen dieser Werke entgegenwirken. Neue Filme könnten ein breiteres Publikum ansprechen und vergessene Filmperlen wiederentdeckt werden – «ein Leben nach dem Kino», wie es sich Ivo Kummer für Schweizer Werke wünscht.
Nationale Filmarchiv verantwortlich für Swissflix
Realisiert werden soll dieses Projekt, das im Bundesamt für Kultur intern als «Swissflix» bezeichnet wird, bis 2024. Die lange Vorbereitungszeit ist nötig, weil die Urheberrechte umfassend abgeklärt werden müssen.
Das nationale Filmarchiv, die Cinemathèque Suisse in Lausanne, soll nach ersten Plänen für das Schweizer Netflix verantwortlich sein. Heinz Dill begrüsst dieses innovative Projekt bereits jetzt: «Schweizer Filme sollen gesehen werden.»