100'000 bis 120'000 Besucherinnen werden Ende August pro Tag ans Eidgenössische Schwing- und Älplerfest nach Mollis im Kanton Glarus reisen. Allein in der Arena werden täglich über 56'000 Personen die Wettkämpfe verfolgen. Viele Festbesucher kommen darüber hinaus lediglich des Festes wegen. Für die Organisatoren bedeutet das eine grosse logistische Herausforderung, denn das Glarnerland ist eng.
Ansätze, einen Verkehrskollaps zu verhindern, gibt es verschiedene. Funktionieren wird es nur, wenn sich alle auch daran halten.
Schulfrei und Homeoffice
Die Kantonale Verwaltung hat ihre Angestellten aufgefordert, am Schwingfest-Freitag zu Hause zu bleiben und nicht mit dem Auto oder Zug nach Glarus zur Arbeit zu fahren. «Sie sollen entweder Homeoffice machen oder frei nehmen und sich beim Schwingfest als Helferin oder Helfer einschreiben», sagt Landammann Kaspar Becker. Wer hilft, bekommt als Angestellte oder Angestellter des Kantons frei.
Auch die Glarner Schülerinnen und Schüler bekommen frei. So entfallen Elterntransporte bei den Kleinen auf der Strasse und Zuganreisen bei den älteren Schülerinnen und Schülern. Auch hier gilt: Wer genug alt ist, soll beim ESAF mithelfen.
Es gibt auch Firmen, die extra schliessen um den Verkehr nicht zusätzlich zu belasten.
Auch Glarner Firmen hätten auf Anfragen des ESAF reagiert und schliessen den Betrieb oder verordnen Homeoffice, so dass der Verkehr entlastet wird. Dies sagt die Geschäftsstellenleiterin des Eidgenössischen Schwing- und Älperfestes 2025, Daniela Heussi.
Wer mit dem Auto ans ESAF reist, wird aufgefordert, das Fahrzeug auf den offiziellen Parkplätzen bei der Autobahnausfahrt beim Walensee zu parkieren. Dort sollen auf Wiesen grosse Parkfelder entstehen. Shuttlebusse bringen die Gäste dann zum Festgelände.
Ausbau von zwei Bahnhöfen
Die ÖV-Kapazitäten sind im Glarnerland grundsätzlich kleiner als beispielsweise in Pratteln BL, beim letzten ESAF. Deshalb sollen die Bahnhöfe Näfels-Mollis und Weesen für das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest temporär ausgebaut werden.
Die provisorischen Perronanlagen werden ab April 2025 aufgebaut und bis Oktober 2025 wieder abgebaut. Die Projektkosten belaufen sich laut SBB auf rund 2.8 Millionen Franken. Diese Kosten trägt der Verein «ESAF 2025 Glarnerland+».
Geschäftsstellenleiterin Daniela Heussi ist überzeugt, dass das Verkehrskonzept «verhebet». Was dem ESAF zudem helfen würde, ist eine Anreise der Gäste schon am Vortag des Festes.
Der Stand der Buchungen der Logiernächte ist derzeit höher als sonst.
«Der Stand der Buchungen der Logiernächte ist derzeit höher als bei anderen Ausgaben des ESAF», sagt Regierungsrat Kaspar Becker. Das sei wichtig, denn jeder der früher anreise, entlaste den Verkehr. Es ist ein weiterer Pfeiler, damit das «ESAF 2025 Glarnerland+» nicht als Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest mit Verkehrskollaps in die Geschichtsbücher eingeht.