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Sechseläuten 2025 Nach «Böögg-Debakel» – Zürcher Zünfte setzen auf Prinzip Hoffnung

Erstmals seit 100 Jahren wurde der Böögg am Sechseläuten 2024 nicht angezündet. Das soll sich heuer nicht wiederholen.

Zum ersten Mal seit über 100 Jahren wurde der Böögg am Sechseläuten 2024 nicht angezündet. Der Grund waren starke Winde. Der Funkenflug hätte ein zu grosses Sicherheitsrisiko dargestellt. «Das könnte zu einer Massenpanik führen», sagte Felix Boller, Präsident des Komitees der Zürcher Zünfte (ZZZ), damals im SRF-Interview.

Für dieses Jahr hoffen die Verantwortlichen des ZZZ auf besseres Wetter. «Ich drücke schon jetzt alle Daumen, dass es in diesem Jahr nicht so stürmt wie im letzten Jahr», sagt Böögg-Bauer Lukas Meier. Spezielle Vorkehrung würden nach dem Böögg-Debakel aber nicht getroffen. «Der Böögg sieht seit 100 Jahren gleich aus. Das ist Tradition.»

Dem Böögg ging es doch noch an den Kragen

Den Flammen entkommen ist der Böögg aber auch 2024 nicht. Der Schneemann wurde zwei Monate später in Heiden, im Gastkanton Appenzell Ausserhoden, verbrannt. Doch auch beim zweiten Versuch zeigte sich dieser Böögg als besonders widerstandsfähig.

Brannte der Holzstoss unterhalb des Bööggs trotz der nassen Verhältnisse relativ schnell, brauchte es verhältnismässig lange, bis die Schultern und der Kopf des Schneemanns richtig Feuer fingen. Letztlich fiel der Kopf des Böögg auf den Boden. Erst nach 31 Minuten und 28 Sekunden explodierte sein Kopf.

Dem Volksmund nach sah der Böögg wettertechnisch einen eher schlechten Sommer voraus. Und ganz daneben lag er mit seiner Prognose nicht.

Böögg-Verbrennung auf der Zuger Allmend?

Sollte es wieder so weit kommen, dass der Böögg nicht auf dem Sechseläutenplatz in Zürich verbrannt werden kann, wäre der diesjährige Gastkanton Zug auf jeden Fall gewappnet. Pläne gebe es zwar keine, sagt Regierungsrätin Silvia Thalmann-Gut. «Aber wir Zuger sind sehr spontan. Wir haben kürzlich auch eine Bundesratsfeier innert weniger Tage organisiert.»

Zuger kommen mit Kirschen, Krypto und Klischees

Box aufklappen Box zuklappen

Der diesjährige Gastkanton Zug will sich am Zürcher Sechseläuten mit einem Augenzwinkern präsentieren. Mit voller Absicht lässt der «Chriesikanton» dabei kein Klischee aus – er zeigt sich als Kanton der Bitcoins, Briefkästen und teuren Autos.

«Uns geht es finanziell wirklich sehr, sehr gut», stellte der Zuger Landammann Andreas Hostettler (FDP) bei der Sechseläuten-Medienkonferenz in Zürich klar. «Aber wir Zuger können auch gut Feste feiern.» Dies habe man ja vergangene Woche bei der Feier für den neuen Zuger Bundesrat Martin Pfister (Mitte) gesehen. Beides kombiniert gibt ein Sechseläuten-Programm unter dem Motto «Kirschen, Krypto und Klischee».

Der erwähnte Bundesrat Martin Pfister kommt übrigens auch ans Sechseläuten. Er ist Ehrengast der Zunft Wiedikon.

Als möglicher Standort käme beispielsweise die Zuger Allmend in Frage. Dort fand 2019 das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest statt. «Wir wissen schon, wo der Böögg Platz hätte», sagt Regierungsrätin Thalmann-Gut. Sie sei aber überzeugt: «Wenn Zug kommt, gibt es gutes Wetter.»

Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 24.3.2025, 12:03 Uhr ; 

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