Zum Inhalt springen
Video
Von Österreich bis Indien: Staatsoberhäupter sprechen im Schweizer Parlament
Aus Tagesschau vom 15.06.2023.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 4 Sekunden.

Selenski-Rede Diese Staatschefs sprachen im Schweizer Parlament

Auftritte von Gästen vor dem Schweizer Parlament sind selten. Erst acht Staatsoberhäupter hielten Reden vor den Eidgenössischen Räten.

Varaha Venkata Giri (Indien) 1970

Über mehr als 100 Jahre gab es in der Schweiz keine Ansprachen auswärtiger Redner im Rahmen von Parlamentssitzungen. Erstmals wurde dieses Privileg 1970 dem indischen Staatspräsidenten Varaha Venkata Giri zuteil. Weshalb das alte Tabu damals gebrochen wurde, ist nicht überliefert.

Video
Ankunft des indischen Präsidenten Giri in Bern
Aus News-Clip vom 15.06.2023.
abspielen. Laufzeit 27 Sekunden.

Giri trat im Rahmen seines Staatsbesuchs auf. In seiner zehnminütigen Rede sprach er bewundernd über die Schweizer Demokratie und hob den Beitrag hervor, den die Schweiz durch ihre Neutralität und Indien durch seine Blockfreiheit für den Weltfrieden leisten würden.

Vaclav Havel (Tschechische und Slowakische Föderative Republik) 1990

Video
Vaclav Havel spricht im Ständeratssaal
Aus News-Clip vom 15.06.2023.
abspielen. Laufzeit 22 Sekunden.

Als zweites ausländisches Staatsoberhaupt hielt der Präsident der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik, Vaclav Havel, 1990 eine Rede im Schweizer Parlament. Nach dem Mauerfall und der Wende in Osteuropa ein Jahr zuvor weckte der Auftritt grosses Medieninteresse. Der Parlamentsbesuch fand ausserhalb einer Session statt und nimmt daher eine Sonderstellung ein.

Rederecht im Parlament

Box aufklappen Box zuklappen

Das Rederecht im Parlament ist grundsätzlich das Privileg der Mitglieder des National- und des Ständerates, des Bundesrates, des Bundeskanzlers und gelegentlich Vertretern des Bundesgerichtes und der Aufsichtsbehörde über die Bundesanwaltschaft. Wer das Rederecht hat, kann auch Einfluss auf Haltung und Abstimmungsverhalten der Parlamentsmitglieder nehmen.

Formell wird das Rederecht durch die Ratspräsidien gewährt. Sie können das Recht in ihrer Funktion auch auswärtigen Gästen erteilen. Anträge werden vorgängig in den Ratsbüros behandelt.

Havel wurde im Ständeratssaal empfangen, wo ihn etwa 50 Mitglieder beider Kammern erwarteten.

Eduardo Frei (Chile) 1995

Bundespräsident Kaspar Villiger schreitet mit dem chilenischen Staatspräsidenten Eduardo Frei die Militärparade ab.
Legende: Bundespräsident Kaspar Villiger schreitet mit dem chilenischen Staatspräsidenten Eduardo Frei die Militärparade ab. Keystone

25 Jahre nach dem indischen Staatspräsidenten wurde 1995 mit dem chilenischen Präsidenten Eduardo Frei wieder ein Präsident offiziell im Rahmen einer Sitzung im Nationalratssaal begrüsst. Frei hatte Schweizer Vorfahren. Fünf Jahre vor dem Besuch hatte Chile nach Jahren der Diktatur von Augusto Pinochet wieder zur Demokratie zurückgefunden. Der Besuch war begleitet von Kritik der Ratslinken an der mangelnden Aufarbeitung der Ära Pinochet.

1998: Oscar Luigi Scalfaro (Italien) / Roman Herzog (Deutschland) / Thomas Klestil (Österreich) / Fürst Hans-Adam II. (Liechtenstein)

Zur 150-Jahre-Jubiläumsfeier des modernen Bundesstaats traten 1998 nebst anderen Gästen gleich vier Staatsoberhäupter vor dem Schweizer Parlament auf.

Der italienische Staatspräsident Oscar Luigi Scalfaro, der deutsche Bundespräsident Roman Herzog, der österreichische Bundespräsident Thomas Klestil und Fürst Hans-Adam II, Staatsoberhaupt von Liechtenstein vertraten die Nachbarländer. Im Namen von Frankreich war Senatspräsident René Monory anwesend.

Mann hält dankend Hände in die Höhe, im Hintergrund applaudierende Parlamentsmitglieder.
Legende: Der ungarische Präsident Arpád Göncz nach seiner Rede im Nationalratssaal. KEYSTONE/Alessandro della Valle

Arpád Göncz (Ungarn) 1999

Letztmals sprach 1999 mit dem ungarischen Präsidenten Arpád Göncz ein Staatsoberhaupt in den Eidgenössischen Räten. Anlass war das 50-jährige Bestehen des Europarates.

Tagesschau, 15.6.23, 12:45 Uhr

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel