- Das Bistum Basel hat zum Stand der Aufarbeitung von Meldungen sexueller Übergriffe informiert.
- Seit vergangenem September gingen 120 Meldungen ein.
- Die meisten betreffen bereits verstorbene Personen oder sind verjährt, wie das Bistum mitteilte.
Im September 2023 hatte die römisch-katholische Kirche eine Pilotstudie zum Thema sexuelle Übergriffe veröffentlicht. Seither habe die unabhängige Meldestelle des Bistums Basel 105 Akteneinsichten in Personal-, Betroffenen-, Pfarrei- und Ordensdossiers vorgenommen.
Von den 120 Meldungen habe die Meldestelle 76 abgeschlossen, indem Empfehlungen an Bischof Felix Gmür abgegeben worden seien. 44 Meldedossiers sind noch in Bearbeitung, wie das Bistum schreibt.
95 Prozent dieser Meldungen beträfen bereits verstorbene beschuldigte Personen, verjährte sexuelle Übergriffe aus der Zeit von 1930 bis 2010 – also vor Amtsantritt von Bischof Gmür – sowie Meldungen, in welchen «weder beschuldigte Person, mutmassliches Opfer noch Geschehenes bekannt oder eruierbar» seien.
Über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch
In zehn Fällen habe die vom Bistum beauftragte unabhängige Anwaltskanzlei Genugtuungsanträge gestellt. Acht Fälle seien noch in Bearbeitung. Weiter sei die Anwaltskanzlei mit drei kirchenrechtlichen Voruntersuchungen betraut worden, von denen zwei noch laufen würden.
Die Studie der Universität Zürich vom September 2023 zeigte, dass römisch-katholische Priester und Ordensangehörige in der Schweiz seit 1950 über 1000 Fälle von sexuellem Missbrauch begangen hatten – bei hoher Dunkelziffer. Seit Anfang Jahr ist eine zweite Studie in Arbeit. Die Resultate sollen 2027 präsentiert werden.