Die Bundesräte und Bundesrätinnen mal von Nahem sehen, mit ihnen kurz sprechen oder für ein Foto posieren. Diese Gelegenheit wollten am Mittwoch hunderte Aargauerinnen und Aargauer nicht verpassen. Denn die Landesregierung tagte zum ersten Mal im «Rüeblikanton». Nach der Bundesratssitzung ging es zum Apéro, an dem der Austausch mit der Bevölkerung im Vordergrund stand.
Ich finde es cool. Man kennt sie sonst ja nur vom Fernsehen.
«Seit über 50 Jahren sammle ich Autogramme», begründet ein Mann am Apéro, warum er angereist ist. «Hier kommt man einfach an Unterschriften von Bundesräten.»
Ein 17-Jähriger lässt sich derweil mit Bundesrat Ignazio Cassis ablichten. «Wir sind mit der Schulklasse hier, ich interessiere mich aber auch sonst für Politik», erklärt der junge Mann.
Bundesrat im Aargau: Sitzung «extra muros»
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Bild 1 von 5. Aussenminister Ignazio Cassis scheint erfreut über das, was er von einem Apéro-Teilnehmer erfährt. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 2 von 5. Elisabeth Baume-Schneider unterhält sich mit zwei Damen. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 3 von 5. Bundespräsidentin Viola Amherd entschied sich für Aarau als Sitzungsort. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 4 von 5. Albert Rösti, Viola Amherd und Guy Parmelin sprechen im Kunsthaus Aargau auch mit Schülerinnen und Schülern der 3. bis 6. Klasse. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 5 von 5. Beat Jans diskutiert beim Apéro intensiv mit einem Gast. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
Und eine jüngere Frau betont: «Ich finde es cool, dass sie das machen. Man kennt sie sonst ja nur vom Fernsehen».
Ich finde es genial, dass wir in einem Land leben, in dem ich so nahe an die Regierung komme.
Ein Student hat sich spontan zum Apéro eingefunden: «In der Politik wird etwas wenig auf die Wissenschaft gehört, deshalb ist es mein Ziel, noch ein Wort mit jemandem darüber zu wechseln.»
Die Landesregierung zu sehen, reicht einem weiteren Apéro-Teilnehmer: «Ich finde es genial, dass wir in einem Land leben, in dem ich so nahe an die Regierung komme.» Eine Frau kam, weil sie die «Damen und Herren Bundesräte mal sehen» wollte und: «Ich konnte Herrn Jans noch eine Frage stellen, die er bei einem Interview nicht fertig beantworten konnte.»
«Ich habe nur wenig gesagt», sagt eine weitere Teilnehmerin, die sich mit allen Bundesräten unterhalten konnte. «Ich wüsste zwar vieles zu sagen, aber in diesem Gewühl hier habe ich mich nicht so getraut. Ich möchte meine Anliegen ja dann auch begründen».
Aargau als Wirtschafts- und Stromkanton
Am Morgen hatte Bundespräsidentin Viola Amherd ihre Wahl für Aarau damit begründet, dass der Bundesrat noch nie im Aargau getagt habe. Die Walliserin gab zu, dass sie den Aargau nicht gut kenne. So ist wohl zu erklären, dass sie am Point-de-presse den Kanton Aargau mit dem Kantonshauptort Aarau verwechselte.
Sie würdigte den Kanton Aargau als «Klammer im Mittelland». Weiter sei der Kanton wegen seiner Wirtschaftskraft und auch für die Stromproduktion sehr wichtig für die Schweiz. Die Bundesratssitzung fand im Grossratsgebäude statt. Das anschliessende Apéro im Foyer des nahe gelegenen Kunsthauses.
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Bild 1 von 4. Es ist das erste Mal, dass sich der Bundesrat im Aargau zur Sitzung trifft. Das Regierungsgebäude zeigt die Flagge des Kantons und daneben jene der Stadt Aarau. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 2 von 4. Der Bundesrat war zuvor mit dem Zug nach Aarau gereist. Hier geht die Landesregierung zum Sitzungsort. Hinten ist das Regierungsgebäude des Kantons Aargau zu sehen. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 3 von 4. Die Sitzung der Landesregierung fand dort statt, wo sich sonst Kommissionen des Aargauer Kantonsparlaments treffen. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
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Bild 4 von 4. Bundespräsidentin Viola Amherd entschied sich dafür, die Sitzung «extra muros» in diesem Jahr in Aarau abzuhalten. Bildquelle: Keystone/Michael Buholzer.
Sitzungen «extra muros», also ausserhalb der Mauern, gibt es seit dem Jahr 2010. Seitdem tagte die Regierung in 19 verschiedenen Orten in 17 unterschiedlichen Kantonen.
Die Bundesratssitzungen «Extra muros» seit 2010
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Bild 1 von 18. Bellinzona (TI), 23. Juni 2010. Da, wo alles begann: die erste «extra-muros»-Sitzung des Bundesrates in Bellinzona. Bildquelle: Keystone/ Karl Mathis.
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Bild 2 von 18. Delémont (JU), 24. November 2010. Mächtig was los war dann beim zweiten Treffen. Bundespräsidentin Doris Leuthard wurde von den Offiziellen des Kantons und der Bevölkerung überaus freundlich begrüsst. Bildquelle: Keystone/Georgios Kefalas.
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Bild 3 von 18. Altdorf (UR), 30. März 2011. Einen warmen Empfang gab es auch im Kanton Uri. Bildquelle: Keystone/Urs Flueeler.
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Bild 4 von 18. Siders (VS), 17. August 2011. Heiss war's im Wallis. Johann Schneider-Ammann pfiff auf die Etikette und flanierte im Anschluss an die Sitzung leger durch Siders. Bildquelle: Keystone/Jean-Christophe Bott.
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Bild 5 von 18. Basel, 19. Oktober 2011. Bundespräsidentin Micheline Calmy-Rey eröffnete zusammen mit dem Basler Regierungspräsidenten Guy Morin das Buffet. Bildquelle: Keystone/Georgios Kefalas.
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Bild 6 von 18. Schaffhausen, 28. März 2012 . Bundesrätin Eveline Evelyne Widmer-Schlumpf schien beim Treffen bester Laune zu sein – kein Wunder bei dem Präsentkorb. Bildquelle: Keystone/Steffen Schmidt.
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Bild 7 von 18. Nyon (VD), 24. April 2013. Als Geschenk gab's im Waadtland ein Plakat für den Bundesrat, die Stimmung war heiter. Bildquelle: Keystone/Laurent Gillieron.
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Bild 8 von 18. Schwyz, 16. April 2014. Selfies gehören zu den Auftritten des Bundesrates dazu. Ueli Maurer liess sich mit einer Gruppe Jugendlicher ablichten. Bildquelle: Keystone/Alexandra Wey.
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Bild 9 von 18. Freiburg, 25. März 2015. Ein Heimspiel hatte Bundesrat Alain Berset in Freiburg. So nahm er in einer Pause in einem Restaurant einen Kaffee. Bildquelle: Keystone/Peter Schneider.
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Bild 10 von 18. Lausanne (VD), 13. April 2016. Der Besuch in Lausanne wurde von ein paar Misstönen begleitet. Hinter Simonetta Sommaruga wurden Plakate gegen das Dublin-Abkommen in die Luft gehalten. Bildquelle: Keystone/Laurent Gillieron.
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Bild 11 von 18. Glarus, 31. August 2016. Die Sonne lachte dafür im Glarner Hauptort, was Doris Leuthard für einen Schwatz nutzte. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 12 von 18. Solothurn, 29. März 2017. Volle Strassen gab es auch in der Solothurner Altstadt. Ein Mann posierte für ein Selfie mit Didier Burkhalter. Bildquelle: Keystone/Peter Schneider.
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Bild 13 von 18. St. Gallen, 28. März 2018. Für Fotos zur Verfügung stand auch Doris Leuthard. Für einmal kam der Bundesrat nicht nur für die Eröffnung der Olma in die Ostschweiz. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 14 von 18. Zürich, 15. Mai 2019. Frauenpower: Die Bundesrätinnen Karin Keller-Suter, Simonetta Sommaruga und Viola Amherd trafen beim Apéro auf Regierungsrätin Jacqueline Fehr und Stadtpräsidentin Corinne Mauch. Bildquelle: Keystone/Walter Bieri.
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Bild 15 von 18. Luzern, 13. Oktober 2021. Nach einer coronabedingten Pause 2020 stiess Guy Parmelin im Verkehrshaus mit der Bevölkerung an. Bildquelle: Keystone/Peter Schneider.
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Bild 16 von 18. Meyrin (GE), 27. April 2022. Im Forschungszentrum CERN ganz im Westen der Schweiz gastierte die Landesregierung unter Bundespräsident Ignazio Cassis. Bildquelle: Keystone/Salvatore di Nolfi.
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Bild 17 von 18. Müstair (GR), 12. Oktober 2022. Im selben Jahr ging es auch noch ganz in den Osten der Schweiz. Auch dort waren Selfies mit Alain Berset gefragt. Bildquelle: Keystone/Gian Ehrenzeller.
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Bild 18 von 18. Winterthur (ZH), 26. April 2023. Das Bad in der Menge gehört beim Besuch in den Regionen dazu. Albert Rösti schien es zu geniessen. Bildquelle: Keystone/Ennio Leanza.
Zur Routine gehört dabei auch der Austausch mit der Bevölkerung. Bundesrätinnen und Bundesräte geben sich an diesen Tagen jeweils volksnah.