Strahlende Sonne, blauer Himmel und gute Piste für die Skischule – nicht in den Alpen, sondern im Solothurner Jura, auf gut 1200 Meter über Meer: Auf dem Grenchenberg liegt knapp genug Schnee, damit in den Sportferien einer der beiden Lifte für die Kinder laufen kann. Und auch die Skischule kann stattfinden.
Rund eine halbe Stunde dauert die Fahrt mit dem Bus vom Bahnhof Grenchen Süd auf den Grenchenberg. Die Strasse meistert der Bus nur dank Schneeketten an den Hinterrädern. Seit Ende der 1950er-Jahre befindet sich auf dem Berg ein Skilift.
Um 13:35 Uhr kommt der voll besetzte Bus oben an. Dutzende Kinder mit Eltern oder Grosseltern steigen beim Bergrestaurant aus und strömen zum Skilift nebenan. Der alte «Häntsche-Frässer» wurde vor ein paar Jahren durch einen Tellerlift für eine halbe Million Franken ersetzt.
«Ohne Schnee fahren wir einfach nicht»
Chef der Schneesportschule Grenchenberg ist Urs Brotschi. Seit zwölf Jahren organisiert er mit seinem Sportgeschäft die Kurse. Brotschi findet wichtig, dass die Kinder aus der Region auf ihrem Hausberg Skifahren lernen können. Dieses Jahr ist das möglich: Auf der Piste liegen knapp zehn Zentimeter Schnee.
Die Piste wurde geschont und erst für die Sportwoche geöffnet. Für den zweiten, «grossen» Lift reicht der Schnee aber nicht. Auch das Nachtskifahren fällt aus.
Man habe die Piste auch nicht mit dem Pistenfahrzeug präparieren können, sagt Betriebsleiter Marc Schneider – sonst wäre der Schnee weg gewesen. Stattdessen wurde der Schnee mit einer Rolle verdichtet.
Schneekanonen gibt es im Solothurner Jura keine. Der Skilift ist auf natürlichen Schnee angewiesen. «Wir können nicht zaubern, ohne Schnee fahren wir einfach nicht», sagt Urs Brotschi, Leiter der Schneesportschule. «Wir haben aber auch keine Infrastruktur, die man aufrechterhalten muss, oder Angestellte.»
Die Skilehrerinnen und -lehrer stammen alle aus Brotschis Bekanntenkreis. Für den Unterricht nehmen sie frei.
Ski- oder Snowboardunterricht gibt es auch für Erwachsene. Diese Saison war dies allerdings noch nicht möglich. Nur die Schüler-Kurse in der Sportwoche können durchgeführt werden.
In einer halben Stunde am Skilift
Eine Skischule, nur eine halbe Stunde Busfahrt entfernt: Das schätzen Eltern und Grosseltern am Grenchenberg. Viele Kinder aus der Region stehen auf dem Grenchenberg das erste Mal auf den Skiern oder dem Snowboard.
Eine Woche Unterricht am Nachmittag kostet 200 Franken, im Bergrestaurant neben dem Skilift gibt es Verpflegung für einen Fünfliber. «Die Leute honorieren das. Sobald die Skilifte laufen, kommen sie», meint Urs Brotschi.