Nach zwölf Jahren an der Spitze der SP gibt Christian Levrat im Frühling 2020 das Amt des Parteipräsidenten ab. Der Druck, dass künftig eine Frau die Partei führt, sei sicher gross, sagt SRF-Inlandredaktor Max Akermann.
«In der SP sind die Frauen in wichtigen Positionen zwar gut vertreten, seit Christiane Brunner gab es aber keine Präsidentin mehr», so Akermann. Ausserdem besetzt Roger Nordmann, ein Mann aus der Romandie, das Fraktionspräsidium, den zweitwichtigsten Posten in der nationalen Partei.
Eine Frau aus der Deutschschweiz hätte deshalb sicher gute Chancen, SP-Präsidentin zu werden. Als künftige SP-Präsidentin wird Mattea Meyer (ZH) gehandelt. Die 32-Jährige schaffte die Wiederwahl als Nationalrätin und war von 2009 bis 2013 Juso-Vizepräsidentin. Vor ihrer ersten Wahl in den Nationalrat im Jahr 2015 war sie Kantonsrätin im Kanton Zürich.
Im Gespräch als SP-Präsidentin ist zudem Flavia Wasserfallen (BE). Sie folgte im Mai 2018 als Nationalrätin auf Evi Allemann, die in den Berner Regierungsrat gewählt wurde. Von 2012 bis 2018 war Wasserfallen zudem zusammen mit Leyla Gül Generalsekretärin der SP. Bis 2012 gehörte die 40-Jährige dem Grossen Rat des Kantons Bern an.
Als aussichtsreiche Anwärterin auf den Präsidiumsposten gilt auch Barbara Gysi (SG). Seit 2012 ist die studierte Pädagogin Vizepräsidentin der SP Schweiz. Die 55-Jährige sitzt seit 2011 im Nationalrat und ist Präsidentin des Personalverbandes des Bundes (PVB).
Im Raum steht auch der Name Min Li Marti (ZH). Seit 2015 ist die 45-Jährige Nationalrätin. Die Chefredaktorin der linken Schweizer Wochenzeitung «P.S.» ist mit dem grünen Nationalrat Balthasar Glättli verheiratet.
Nadine Masshardt (BE) war ebenfalls im Gespräch, hat inzwischen aber über Twitter bekanntgegeben, dass sie für das SP-Präsidium nicht zur Verfügung steht. Seit 2013 sitzt die 35-Jährige im Nationalrat und ist Vize-Präsidentin der SP-Bundeshausfraktion. Bei den diesjährigen Parlamentswahlen war sie politische Wahlkampfleiterin.