Nach zwölf Jahren an der Spitze der SP gibt Christian Levrat im Frühling 2020 das Amt des Parteipräsidenten ab. Nun kandidieren mit Mattea Meyer und Cédric Wermuth zwei noch junge SP-Politiker für den Chefposten. Als Anwärterin gehandelt wurde unter anderem auch Jacqueline Badran. Im Interview mit SRF News gibt sie nun ihren Verzicht bekannt, will aber das mögliche Führungsduo Meyer/Wermuth unterstützen.
SRF News: Zwei Leute an der Parteispitze. Ist das eine gute Idee?
Jacqueline Badran: Mir persönlich gefällt das. Es hätte auch nur eine Person sein können. Von den Spitzenpolitikerinnen oder Spitzenpolitikern stellt sich bislang ja niemand zur Verfügung.
Mattea Meyer und Cédric Wermuth zählen zum linken Flügel der SP und vertreten somit die gleiche Richtung. Viele werden nun sagen, dass das nicht geht.
Nein, das ist sogar zwingend, dass sie die gleiche Richtung vertreten. In einem Co-Präsidium muss man sich vertrauen können. Das ist gut, dass sie inhaltlich, thematisch und persönlich sehr gut harmonieren.
Sie wurden ja auch als mögliche Kandidatin für das SP-Präsidium gehandelt. Treten Sie an?
Nein, das haben ja verschiedene Journalisten und der ehemalige Preisüberwacher Rudolf Strahm ins Spiel gebracht. Leute, die mich kennen, hätten merken müssen, dass ich das nicht mache.
Ich bin zwar mit Leib und Seele Politikerin, aber ich bin auch mit Leib und Seele Unternehmerin.
Ich bin zwar mit Leib und Seele Politikerin, aber ich bin auch mit Leib und Seele Unternehmerin. Ich habe eine super Truppe, die besten Mitarbeiter der Welt. Die lasse ich niemals im Stich.
Meyer und Wermuth sind noch recht jung. Müsste man die zwei bei einer allfälligen Wahl nicht noch unterstützen?
Ja, auf jeden Fall. Ganz sicher überlege ich mir, was mein Teil daran ist. Natürlich haben die beiden Schwächen.
Sie sind jung, sie haben weniger Lebenserfahrung.
Wir werden versuchen eine Truppe zusammenzustellen, die die Schwächen des Duos kompensiert, eine gewisse thematische Breite repräsentiert und so die Kompetenzen sortiert. Die SP war schon immer eine sehr breite Bewegung. Wir werden schauen, dass diese Breite und auch Lebenserfahrung in diesem Präsidium vorhanden sind.
Demnach werden Sie also für das Vize-Präsidium kandidieren.
Sie können davon ausgehen, dass ich mir das gut überlege, ob ich eine geeignete Rolle einnehmen kann.
Das Gespräch führte Philipp Burkhardt.