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So bereitet sich die Schweizer Medizin auf das Virus vor
Aus Tagesschau vom 23.01.2020.
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Spitäler und Labore Schreckensgespenst Coronavirus – die Schweiz ist gewappnet

Die Gefahr für einen Ausbruch in der Schweiz ist bislang klein, trotzdem bereitet sich die Medizin auf das Virus vor.

Der Expertenrat der Weltgesundheitsorganisation gibt vorerst Entwarnung. «Wir rufen keinen internationalen Gesundheitsnotstand wegen des Coronavirus aus», hat WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus am Abend bekannt gegeben. Der grösste Teil der nachgewiesenen Fälle beschränke sich nach wie vor auf China und das Land treffe genügend gute Massnahmen, um die Verbreitung einzudämmen.

In China wurden 634 Fälle des neuartigen Virus nachgewiesen, 18 Menschen sind daran gestorben. Vereinzelt tauchte es auch in anderen Ländern wie den USA, Japan, Thailand und Südkorea auf. Europa hat das Virus bisher nicht erreicht.

«Noch wenige Informationen»

Auch die Schweiz ist nicht betroffen. Trotzdem bereiten sich die Spitäler und Labors hierzulande auf mögliche Fälle vor. So würde etwa von jedem Verdachtsfall eine Probe ins nationale Referenzzentrum für neuauftretende Viruserkrankungen am Universitätsspital Genf geschickt, wo der Erreger definitiv nachgewiesen werden könnte. «Wir wissen bereits, welche Testverfahren wir verwenden müssten», so die Virologin Isabelle Eckerle, «die WHO hat bereits letzte Woche entsprechende Empfehlungen abgegeben».

WHO: «Noch kein globaler Gesundheitsnotstand»

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Der Ausbruch des neuartigen Coronavirus stellt nach Ansicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch keinen internationalen Gesundheitsnotstand dar. Es sei zwar eindeutig ein Notstand für China, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. «Aber es ist noch nicht ein globaler Gesundheitsnotstand.» Dazu könne es sich noch entwickeln. Laut dem WHO-Chef war das zuständige Komitee in der Frage gepalten. Mit dem Aufrufen des Notstandes wären schärfere Massnahmen zur Bekämpfung des Ausbruchs verbunden gewesen.

Das aktuelle Coronavirus ist entgegen erster Annahmen von Mensch zu Mensch übertragbar, was es potenziell gefährlich macht. Wie gefährlich der Erreger jedoch tatsächlich ist, könne noch nicht beurteilt werden, sagt Volker Thiel, Virologe an der Universität Bern. Auch er beschäftigt sich mit einem möglichen Ausbruch in der Schweiz.

Thiel gilt als einer der führenden Coronaviren-Forscher. «Uns fehlen noch genaue Informationen zu den einzelnen Fällen», so der Virologe, «und weil die meisten zudem gerade erst ausgebrochen sind, wissen wir noch nichts darüber, wie eine Infektion genau verläuft.»

Impfstoff-Entwicklung braucht Zeit

Coronaviren gelten als sehr anpassungsfähig und wandelbar. Laut WHO ist das neuartige Coronavirus aber bislang stabil. Es seien keine Mutationen beobachtet worden, was eine gute Nachricht ist. Die schlechte Nachricht: impfen kann man sich noch nicht dagegen. Nach Einschätzung der globalen Impfallianz dauert es mindestens ein Jahr bis ein entsprechender Stoff verfügbar wäre.

Bei der Entwicklung eines solchen müsse man zwar nicht ganz von vorne beginnen, meint Virologin Eckerle, «wir können auf bestehenden Impfstoffen gegen das verwandte SARS-Virus aufbauen». «Bis dann jedoch der Beweis vorliegt, dass die neue Impfung funktioniert, dauert es.»

Obwohl sich die Schweizer Spitäler und Labore bereits für hiesige Fälle wappnen, gebe es aktuell keinen Anlass zur Sorge, meint auch das Bundesamt für Gesundheit BAG. «In der Schweiz besteht derzeit keine Bedrohung durch das Coronavirus», so das BAG. Man beobachte die Lageentwicklung aber genau und sei darauf vorbereitet, Massnahmen zu ergreifen.

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