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Spital Baselland Kantonsspital engagiert Pflegefachkräfte aus den Philippinen

Sieben Pflegefachkräfte aus Fernost sollen ins Baselbiet kommen und für Entlastung sorgen. Das steckt dahinter.

  • Das Kantonsspital Baselland KSBL engagiert sieben Pflegefachkräfte aus den Philippinen.
  • Die fünf Frauen und zwei Männer sollen für eineinhalb Jahre ins Baselbiet kommen und hier den Fachkräftemangel entschärfen.
  • Fachkräfte aus den Philippinen zu rekrutieren, ist nicht unumstritten.

Ausgebranntes und frustriertes Personal, geschlossene Stationen, weniger Patientenpflege. Der Fachkräftemangel ist in der Pflege ein Problem, das sich in den letzten Jahren immer mehr zuspitzte.

Mehrere Spitäler in der Schweiz greifen deshalb vermehrt auf Fachkräfte aus dem Ausland zurück. So wurde vor kurzem bekannt, dass das Universitätsspital Basel USB gezielt in Deutschland und Frankreich, aber auch in Spanien und Portugal Personal anwirbt.

Konkurrenzkampf unter Spitälern

«Der Konkurrenzkampf ist gross. Der Wettbewerb ist hoch, viele Unternehmen buhlen um Pflegefachkräfte», sagte Caroline Johnson, Mediensprecherin des USB, im März gegenüber SRF.

Das Kantonsspital Baselland KSBL geht nun einen Schritt weiter und engagiert sieben Pflegefachkräfte aus den Philippinen, wie Cornelius-Monroe Huber, Leiter Pflege und Mitglied der Geschäftsleitung des KSBL gegenüber dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF bestätigt.

Die Menschen sind sehr freundlich im Umgang und sehr stark fokussiert auf den Menschen und auf seine Bedürfnisse.
Autor: Cornelius-Monroe Huber Leiter Pflege und Mitglied der Geschäftsleitung KSBL

Die philippinischen Pflegefachkräfte seien interessiert, im Ausland Erfahrungen zu sammeln, sagt Huber. Geplant sei, dass sie für anderthalb Jahre im Baselbiet bleiben. Nach drei Monaten Einarbeitungszeit und Deutschkurs sollen sie den gleichen Lohn wie ihre Schweizer Kolleginnen und Kollegen erhalten und voll in den Arbeitsabläufen integriert sein.

Gute Erfahrungen in anderen Ländern

In anderen Ländern wie Grossbritannien habe man in Spitälern gute Erfahrungen mit Fachkräften aus den Philippinen gemacht, so Huber: «Die Menschen sind sehr freundlich im Umgang und sehr stark fokussiert auf den Menschen und auf seine Bedürfnisse.»

Spital von aussen
Legende: Liestal statt Manila – Das Kantonsspital Baselland, hier am Standort Liestal. SRF/Georgios Kefalas

Fachkräfterekrutierungen im Ausland sind jedoch umstritten, weil dieses Personal in den betroffenen Ländern dann fehlt. So verlassen jedes Jahr Tausende Philippinerinnen ihre Heimat, um im Ausland als Pflegerinnen zu arbeiten.

Das Kantonsspital Baselland betont, dass man keine «aggressive Marketingkampagne» im Ausland betreibe. «Wenn es aber Interessierte gibt, dann werden wir die Möglichkeit auf jeden Fall schaffen», sagt Huber.

Hoffnung auf Entlastung im Spitalalltag ab 2024

Auch wolle man die Situation der im Ausland oft schlecht bezahlten Fachkräfte nicht ausnutzen und setze natürlich weiterhin vor allem auf Fachkräfte aus der Schweiz, aber auch Deutschland, Frankreich, Österreich und Spanien. Voraussetzung für eine Anstellung in der Schweiz sei natürlich immer, dass die Interessierten eine gleichwertige Ausbildung wie in der Schweiz absolviert hätten.

Die sieben neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am KSBL sollen Anfang nächstes Jahr im Baselbiet ankommen und – so die Hoffnung der Spielleitung – schon bald für eine spürbare Entlastung beim Personal sorgen.

Zürich und Bern: Personal aus den Philippinen «kein Thema»

Box aufklappen Box zuklappen

Eine Anstellung von Personal aus den Philippinen sei derzeit «kein Thema», heisst es auf Anfrage bei der Medienstelle des Universitätsspitals Zürich USZ.

Doch auch das USZ setzt auf Fachkräfte aus dem Ausland. Man verfüge über Partnerschaften mit Firmen, die Pflegefachkräfte im Ausland rekrutieren. So würden in Deutschland Stellen ausgeschrieben.

Ähnlich tönt es bei der Medienstelle der Berner Insel Gruppe, zu der auch das Unispital Bern gehört. Die Rekrutierung von Personal aus den Philippinen sei auch in Bern kein Thema. Und weiter: «Wir rekrutieren zwar laufend Personal aus dem Ausland, haben hierzu aber keine gezielten Massnahmen oder Kampagnen im Ausland gestartet.»

Regionaljournal Basel, 28.12.2023, 06:32 Uhr ; 

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