- Susanne Wille wird die neue SRG-Generaldirektorin.
- Die 50-Jährige ist aktuell SRF-Kulturchefin.
- Der seit 2017 amtierende SRG-Generaldirektor Gilles Marchand hatte Mitte Januar angekündigt, spätestens Anfang 2025 in Frühpension zu gehen.
Der Verwaltungsrat habe Susanne Wille einstimmig gewählt, sagte SRG-Verwaltungsratspräsident Jean-Michel Cina an der Medienkonferenz. Die Delegiertenversammlung habe diese Wahl einstimmig genehmigt. «Das zeigt, dass die Unterstützung für diese Kandidatur gross war.» Mit Wille habe man eine hervorragende Persönlichkeit gefunden, welche die SRG in die Zukunft führen werde, so Cina.
Für Wille sei es ein «ganz besonderer Moment», wie sie anlässlich der Medienkonferenz sagte. «Ich übernehme diese neue Aufgabe im vollen Bewusstsein um die Herausforderungen, die anstehen. Ich bin bereit, die SRG zusammen mit einem starken Team in die Zukunft zu führen», so Wille.
Seit 2001 arbeitet Wille beim Schweizer Fernsehen, wo sie zehn Jahre lang das Nachrichtenmagazin «10vor10» moderierte. Danach wechselte sie als Korrespondentin ins Bundeshaus.
Ab 2013 arbeitete sie für die Sendung «Rundschau» und moderierte zahlreiche Sondersendungen wie National-, Ständerats- und Bundesratswahlen, die Gotthard-Eröffnung oder Spezialsendungen zur Flüchtlingskrise. Für Reportageserien reiste sie nach Iran, in die Türkei, nach Russland, Brasilien, Indien und Südosteuropa.
Ich übernehme diese neue Aufgabe im vollen Bewusstsein um die Herausforderungen, die anstehen.
Seit 2020 ist Wille Kulturchefin
2017 kehrte Wille zu «10vor10» zurück und wurde Teil des News-Projektteams. Parallel zu diesen Tätigkeiten bildete sie sich an der Harvard Business School und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Digitalstrategien und Change Management weiter.
Ende Mai 2020 trat Wille die Nachfolge des damaligen SRF-Kulturchefs Stefan Charles an und wurde Mitglied der Geschäftsleitung. In ihrer Funktion verantwortete sie unter anderem Radio SRF2 Kultur, die fiktionalen Eigenproduktionen sowie die Angebote von SRF DOK.
Nun warten auf Wille und die SRG-Führung grosse Aufgaben, etwa die Verteilung der Konzessionen, die sinkenden Einnahmen und die für 2026 bevorstehende Abstimmung zur Senkung der Radio- und TV-Gebühren. Auch die Durchführung des Eurovision Song Contest im kommenden Jahr dürfte herausfordernd werden.