Die Vorfreude auf die 550. Basler Herbstmesse ist gross. Nach der coronabedingten Absage im letzten Jahr findet die «Mäss» in diesem Jahr wieder statt – allerdings mit einem aufwändigen Schutzkonzept. Am Mittwoch informierten die Basler Behörden über den Ablauf des grössten Schweizer Jahrmarkts Schweiz in Coronazeiten.
Das Schutzkonzept sieht vor, dass alle Personen ab 16 Jahren nur mit gültigem Covid-Zertifikat und Identitätsausweis an die Herbstmesse zugelassen werden. Davon ausgenommen ist der Standort Petersplatz. Als reiner Marktplatz ohne Vergnügungsgeschäfte darf er ohne Zertifikat betreten werden.
Bereits ab Donnerstag kann man sich in vier sogenannten Pre-Check-Zentren vorregistrieren lassen. Diese befinden sich am Barfüsserplatz, Münsterplatz, Messeplatz und auf dem Kasernenareal. Geimpfte und genesene Besucherinnen und Besucher erhalten dort ein Armband, das eine Woche lang gültig ist. Getestete Personen erhalten dagegen nur ein «Tagesbändeli». Während der Herbstmesse sind die Zugänge zu den Messeplätzen eine halbe Stunde vor Messbeginn geöffnet.
Wir rechnen mit gleich vielen Besuchern wie in den letzten Jahren, wenn das Wetter mitspielt.
Wie viele Leute in diesem Jahr auf einen Messebummel verzichten, könne sie nicht abschätzen, sagt Sabine Horvath vom Basler Präsidialdepartement. Eine grössere Rolle beim Besucheraufmarsch als die Zertifikatspflicht spiele das Wetter, ist sie überzeugt. «Wir rechnen mit gleich vielen Besuchern wie in den letzten Jahren, wenn das Wetter mitspielt», sagt Horvath. Man hoffe auf eine grosse Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber dem Schutzkonzept.
Die Messeplätze sind abgesperrt und umzäunt. Dennoch: «Die Herbstmesse wird nicht anders aussehen als in früheren Jahren», betont Horvath. Die 14 Eingänge zu den vier Plätzen werden von je zwei Personen kontrolliert, an Wochenenden seien es vier. Die zusätzlichen Kosten werden auf 300'000 Franken geschätzt.
Positive Erfahrungen in der Ostschweiz
Erfahrungen mit einer Zertifikatspflicht an einem Jahrmarkt haben Schaustellerinnen und Schausteller vergangene Woche an der Olma in St. Gallen gesammelt. Am Tag nach dem Abschluss zogen sie eine positive Bilanz und dies, obwohl der Herbst-Jahrmarkt deutlich kleiner ausgefallen ist. Statt 200 Stände und Bahnen waren es in diesem Jahr noch gut 60. «Die Händler, die einen Platz gekriegt haben, konnten gute Geschäfte machen», sagte Hiltrud Frei, Präsidentin Sektion Ostschweiz des Schweizerischen Marktverbands gegenüber dem «Regionaljournal Ostschweiz» von Radio SRF.
Während es für den Zutritt zu den Marktständen kein Zertifikat brauchte, war ein solches auf den Bahnen Pflicht. Hier habe es teilweise mühsame Diskussionen gegeben, erzählt Frei. «Wir können hier nicht über die Massnahmen diskutieren. Wenn man damit nicht einverstanden ist, muss man halt nicht hineingehen.» Die Olma und der Herbstjahrmarkt hätten gezeigt, dass eine solche Veranstaltung auch mit Einschränkungen funktionierten.