- Weil die SBB ihr Buchungssystem umbaut, verkauft sie momentan keine Velobillette für internationale Zugreisen.
- Wer mit Zug und Velo ins nahe Ausland reisen will, dem empfiehlt die SBB, die Billette bei einer der Partnerbahnen zu kaufen.
- Die SBB hofft, ab Herbst wieder internationale Velobillette anbieten zu können.
Wer diesen Frühling eine Velotour in der Toskana, an der Nordsee oder in Südfrankreich plant und mit dem Zug anreisen möchte, steht vor einem Problem – denn: Die SBB verkauft derzeit keine Velobillette mehr für internationale Zugreisen. Grund dafür ist der aktuelle Umbau des Buchungssystems. Und dieser könnte Monate dauern. Eine «natürlich sehr unbefriedigende Situation», sagt Jürg Buri, Geschäftsführer von Pro Velo Schweiz.
Auch die SBB selbst ist nicht glücklich über die Situation. «Wir verstehen, dass das für unsere Kundinnen und Kunden nicht ideal ist, und bitten um Entschuldigung», sagt SBB-Mediensprecherin Sabrina Schellenberg. Entschuldigung deswegen, weil die SBB derzeit ihr Buchungssystem umstelle und es während dieses Prozesses nicht möglich sei, internationale Velobillette bei der SBB zu kaufen.
Auch die Velotickets kommen dann in einem nächsten Schritt dazu.
Die Einführung eines neuen Buchungssystems sei kompliziert, so Schellenberg, weshalb sich die SBB darauf konzentriere, zuerst die wichtigsten Angebote mit dem neuen System zugänglich zu machen. «Das ist der Verkauf von Tickets und von Sitzplatzreservationen für die Reisenden. In einem nächsten Schritt kommen dann auch die Velotickets dazu.» Wie lange dies dauere, könne man noch nicht sicher sagen.
Billettkauf bei Partnerbahnen
Die SBB hoffe, dass sie ab Herbst wieder internationale Velobillette verkaufen kann. Bis dahin empfiehlt sie Reisenden, sowohl das Billett für sich selbst als auch für das Velo bei der entsprechenden Partnerbahn zu kaufen. «Bei einigen Zügen ist es nur möglich, die Veloplatzreservation zusammen mit einem Billettkauf zu machen», erklärt Schellenberg. Um also auch sicher alles kaufen zu können, was man kaufen möchte, sollte man dies bei der Partnerbahn machen. Konkret heisst das: Wer mit dem Velo nach Italien will, muss bei Trenitalia buchen. Wer an die Nordsee will, bei der Deutschen Bahn.
Diese Velosaison wird für uns Veloreisende eher ungemütlich und wir müssen hoffen, dass die Situation in der nächsten Saison wieder besser wird.
Geschäftsführer von Pro Velo Schweiz Jürg Buri bedauert diesen Zustand. Vor allem auch deshalb, weil in den vergangenen Jahren mehr Leute das Veloreisen im nahen Ausland entdeckt hätten und die Nachfrage nach solchen Zugtickets gestiegen sei. «Wir können nur hoffen, dass die SBB das wirklich auch mit Hochdruck verfolgt und ihr Versprechen einlösen kann. Bis dahin wird diese Velosaison für uns Veloreisende eher ungemütlich und wir müssen hoffen, dass die Situation in der nächsten Velosaison für uns alle wieder besser sein wird.»
Die SBB verkaufte im letzten Jahr über eine Million Velobillette, davon rund 16'000 für Fahrten ins Ausland – die meisten in den Sommermonaten.