- Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) sieht eine weitgehende oder gar vollständige Aufhebung der Corona-Massnahmen auf Bundesebene mit unvertretbaren Risiken verbunden.
- Die grosse Mehrheit der Kantone befürwortet demnach eine schrittweise Öffnung mit flankierenden Massnahmen.
- Um einen «Jo-Jo-Effekt» zu verhindern, plädieren die Gesundheitsdirektoren für eine Etappierung mit mehreren Öffnungsschritten.
Der Bundesrat hatte am 12. März die Kantone um ihre Meinung gebeten. Nun sind die Antworten sämtlicher Kantone eingetroffen und ausgewertet. Klar wird dabei: Die GDK steht grundsätzlich hinter dem vorsichtigen Vorgehen des Bundesrates. Dies gelte nun umso mehr, da innerhalb der letzten zehn Tage wieder ein ansteigender Trend zu verzeichnen sei. Die mutierte Variante sei inzwischen dominant.
Gute Ausgangslage nicht verspielen
«Es soll deshalb umsichtig und gestützt auf die bisherigen Erfahrungen geöffnet werden», schreibt die GDK. «Ansonsten besteht die Gefahr, die gute Ausgangslage zu verspielen, in die wir alle uns mit einer grossen Kraftanstrengung gebracht haben.» Dies hätte gesundheitlich, aber auch wirtschaftlich schwerwiegende Folgen.
Eine schrittweise Öffnung mit flankierenden Massnahmen werde in den Stellungnahmen der Kantone aber insgesamt mit klarer Mehrheit in dieser zweiten vorgeschlagenen Etappe begrüsst. Uneinigkeit herrscht hingegen offensichtlich bei den Öffnungsschritten.
«Widersprüchliche Situation»
Die Innenbereiche der Restaurants sollen gemäss der Hälfte der Kantone bereits mit diesem Lockerungsschritt geöffnet werden. Die breitere Öffnung des Präsenzunterrichts in den Hochschulen werde in fast allen Stellungnahmen gefordert. Und die raschere Rückkehr zu einer Homeoffice-Empfehlung anstelle der heute geltenden relativen Pflicht werde von knapp der Hälfte der Kantone beantragt.
Es werde andererseits aber auch gemahnt, dass die Entwicklung noch etwas abgewartet werden müsse, bevor weitere Öffnungen erfolgten. Eine allfällige erneute Verschärfung der Massnahmen vor Ostern müsse unbedingt vermieden werden.