Hörer des Konsumentenmagazins «Espresso» von Radio SRF 1 haben geglaubt, beim Warnhinweis von Amazon handle es sich um einen Betrugsversuch. Schliesslich wird man dabei aufgefordert, das Passwort zu ändern.
Doch die Medienstelle des Online-Händlers bestätigt, dass man bei automatisierten Routinekontrollen im Internet auf Listen mit E-Mail-Adressen und dazugehörigen Passwörtern gestossen sei: «Diese Liste steht zwar in keinerlei Verbindung zu Amazon, aber wir wissen, dass viele Kunden die gleichen Passwörter auf verschiedenen Websites verwenden.»
Als Vorsichtsmassnahme wurden deshalb betroffene Amazon-Passwörter zurückgesetzt. Die betroffenen Kunden wurden informiert.
Gestohlene Passwörter auf dem Schwarzmarkt
Guido Berger von der SRF-Digitalredaktion weiss, dass gestohlene Kundendaten häufig als Listen zum Verkauf angeboten werden und Unternehmen gezielt nach diesen Informationen suchen.
Privaten rät er davon ab, selbst nachzuforschen, ob man vor Datendiebstählen betroffen sein könnte, «weil dort das Risiko besteht, dass jemand nur behauptet, er helfe einem. Es kann sich dabei selber um einen Betrugsversuch handeln.»
Für Laien wird es immer schwieriger, gut und böse gemeinte Mails zu unterscheiden. Digital-Spezialist Berger verweist auf den vielzitierten Tipp, verschiedene Passwörter zu verwenden: «Wenn dann etwas passiert, ist man wenigstens nur bei einem Dienst betroffen, statt gleich bei mehreren.»
Tipps zum Schutz vor Passwort-Diebstahl:
Für jeden Internetdienst ein anderes Passwort wählen.
- Passwörter regelmässig ändern.
- Virenschutzprogramme auf aktuellem Stand halten.
- Sicherheits-Updates für Betriebssystem und Programme regelmässig installieren.