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Störende Geräusche Schlaflos bei Südwind – neue Hochhäuser verursachen Pfeiftöne

In Aesch im Kanton Basel-Landschaft verursachen zwei neue Hochhäuser laute Pfeiftöne, wenn es windet. Die Geräusche sind in vier Gemeinden zu hören – die genaue Ursache ist aber noch unklar.

Das Pfeifen tönt, wie wenn ein Zug lange bremst. Nur, dass das Bremsen nie aufhört – oder zumindest so lange nicht, wie der Wind heftig von Süden her über Aesch weht. Der mutmassliche Grund für das Pfeifen: zwei neue Hochhäuser, die im Sommer 2024 fertiggestellt wurden, die sogenannten «Max Towers».

Zwei Hochhäuser mit Hügel im Hintergrund
Legende: Zuerst wurde vermutet, dass die Balkone der Hochhäuser der Grund für das Pfeifen sind – dies sei aber nicht der Fall, sagt die Baufirma. SRF/Catherine Thommen

Die Anwohnerin Kim Ilg ist überzeugt, dass das Geräusch von den neuen Hochhäusern erzeugt wird. «Ich wohne seit über 30 Jahren hier und so etwas gab es vorher nicht.» Das Geräusch sei laut und störend, sagt Ilg, die mit ihrer Familie vis-à-vis wohnt. Wenn es windet, könne sie in der Nacht nicht mehr gut schlafen – auch wenn die Fenster geschlossen sind.

Aber nicht nur direkte Anwohnerinnen und Anwohner berichten, dass das Pfeifgeräusch sie störe. Auch in den Nachbarorten Dornach, Arlesheim und Reinach ist das Pfeifen zu hören. Im Dorf-Chat von Aesch teilen Menschen Videos, auf denen das Geräusch zu hören ist. Manche bekämen Kopfschmerzen davon. In den Hochhäusern selber hört man aber nichts davon.

Politische Forderungen

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Der SP-Landrat Jan Kirchmayr wohnt in Aesch und kennt viele, die sich durch das Pfeifen gestört fühlen. Er hat schon rund 15 Zuschriften von Betroffenen erhalten und reichte darum einen Vorstoss im Kantonsparlament ein.

Er will von der Regierung wissen, ob es in Zukunft einen neuen Punkt in den Baubewilligungsgesuchen brauche, einer der überprüft, ob ein Gebäude akustische Folgen verursachen könnte.

Weiter möchte Kirchmayr von der Regierung wissen, ob diese etwas gegen die aktuelle Situation in Aesch unternehmen möchte und welche Rolle der Akustik bei der Planung von neuen Quartieren beigemessen wird.

Gebaut wurden die Hochhäuser von der Firma HRS. Die Firma ist über die Sorgen der Anwohnenden im Bilde. Mediensprecher Hans Klaus sagt aber gegenüber SRF, dass man nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen könne, dass das Geräusch von den Türmen komme.

Man sucht da wie nach einer Nadel im Heuhaufen
Autor: Hans Klaus Mediensprecher von «HRS»

Die Firma arbeitet trotzdem seit einigen Wochen daran, dem Ursprung des Geräuschs auf den Grund zu gehen. Eine erste Vermutung war, dass die Balkongeländer undichte Stellen aufweisen und der Wind durch diese hindurch pfeift und so das Geräusch verursacht – wie bei einer Orgelpfeife.

Anwohnende müssen sich gedulden

Die undichten Stellen sind inzwischen abgedichtet – das Geräusch ging aber nicht weg. Die Firma HRS arbeitet nun weiter an den Abklärungen. «Man sucht da wie nach einer Nadel im Heuhaufen», sagt Hans Klaus. Um die Ursache des Pfeifens zu finden, hat die Firma Expertinnen und Experten engagiert, die intensiv an der Abklärungen arbeiten würden. Diese sind jedoch nur dann möglich, wenn ein starker Föhn von Süden weht.

Regionaljournal Basel Baselland, 15.2.2025, 17:30Uhr ; 

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