- 7500 Personen sowie die Universität Zürich und die ETH sollen an einer Studie zum Cannabiskonsum im Kanton Zürich teilnehmen.
- Das Projekt dauert fünf Jahre.
- Es wird durch Spenden finanziert.
Ziel soll es sein, über die Regulierung von Cannabis sprechen zu können, sagte Paul-Lukas Good vor den Medien. Er ist Präsident des verantwortlichen Vereins Swiss Cannabis Research. Das Forschungsbudget beträgt rund 1.5 Millionen Franken und wird laut Good durch Spenden finanziert.
Gemäss Forschungsleiter Andreas Beerli von der Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH liegt der wissenschaftliche Fokus auf den sozialen und wirtschaftlichen Folgen für die Probanden. So könne etwa untersucht werden, ob sich legales Cannabis positiv auf Gesundheit und Bildungsverlauf auswirke. Umgekehrt könne sich durch die einfache Zugänglichkeit der Konsum erhöhen, was negative Folgen haben könnte.
Nur zwei von drei Gruppen werden Zugang zum regulierten Cannabis erhalten. Vom Vergleich mit der Gruppe, die weiterhin illegal Cannabis beziehen muss, erhofft sich Beerli entsprechende Erkenntnisse. Aufgrund der Grösse der Gruppen könnten auch Unterschiede zwischen Stadt und Land oder Altersgruppen erkennbar sein.
Verkauf in sieben Gemeinden
In Zürich, Winterthur, Schlieren und Horgen können die Teilnehmenden in Fachgeschäften und Apotheken ab Mai 2024 Cannabis beziehen. Insgesamt dürfen Kiffer aus 34 Gemeinden teilnehmen. Weitere Verkaufsstellen sind in Adliswil, Wädenswil und Uster geplant.
Offen ist, ab wann wie viele Probanden teilnehmen werden, der Aufnahmeprozess beginnt erst jetzt. Auf der Warteliste stehen jedoch bereits 3000 Personen. Wie Good sagte, müssten sich diese keine Sorgen bezüglich Datenschutz machen, das Strassenverkehrsamt etwa erfahre nichts von der Teilnahme.
Ein ähnliches Projekt lancierte die Stadt Zürich bereits im vergangenen Jahr. Daran nehmen zurzeit knapp 2000 Personen teil. Die wissenschaftliche Leitung des städtischen Projekts liegt bei der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, welche die Teilnehmenden auch bei gesundheitlichen Themen berät. Beim neuen Projekt ist die Arud, Zentrum für Suchtmedizin, für die studienärztliche Betreuung der Teilnehmenden zuständig. Die Studien sind unabhängig voneinander.