Sie sind bunt, in allen Farben und Geschmacksrichtungen erhältlich und sollen gesünder sein als Zigaretten: sogenannte Vapes. Dabei werden keine Zigaretten geraucht, sondern es wird chemische Flüssigkeit verdampft und inhaliert.
Einst als Ausstieg für Raucher angepriesen, dampfen heute vor allem Junge. E-Zigaretten fallen aktuell noch unter das Lebensmittelgesetz. Deshalb gibt es auf Bundesebene kein Mindestalter. Auch der süsse Geschmack macht den Einstieg ins Rauchen leichter.
Jeder Achte zwischen 14 und 25 dampft regelmässig
Dieser Trend ist für Suchtexpertin Sabin Bührer besorgniserregend. Eine neue Studie aus der Westschweiz zeigt: Mehr als die Hälfte der 14 bis 25-Jährigen haben Vapes schon probiert. Jeder Achte dampft regelmässig. «Die Gefahr ist einerseits, dass die synthetischen Nikotine und die Nikotinsalze wahnsinnig schnell abhängig machen und dass das Vaping der Einstieg in andere Tabakwaren ist.»
Das bestätigt auch Reto Auer. Er ist Professor an der Universität Bern und Hausarzt und erforscht das Potenzial und die Risiken solcher E-Zigaretten in einer mehrjährigen Studie. «Wenn eine Person nie geraucht hat, kann sie mit E-Dampfer sehr schnell in die Nikotinsucht kommen. Die Vapes reizen den Hals viel weniger als herkömmliche Zigaretten. Und deswegen könnte es sein, dass Jugendliche, die nie geraucht hätten oder geraucht haben, in der Nikotinsucht landen.» Trotzdem könne es eine Hilfe für rauchende Jugendliche und Erwachsene sein, mit dem Rauchen aufzuhören.
Nikotin selbst ist kein grosses gesundheitliches Problem. Es ist nicht krebserregend.
E-Zigaretten enthalten zwar – wie Zigaretten – Nikotin. Doch was fehlt, ist der Teer. Und dieser macht Zigaretten besonders zum gesundheitlichen Problem: «Bei Zigaretten stirbt man am Teer und nicht am Nikotin. Nikotin selbst ist kein grosses gesundheitliches Problem. Es ist nicht krebserregend», so Auer. Hingegen stirbt jeder Zweite langfristig an den Folgen von Tabak.
Ergebnisse zu Langzeitfolgen fehlen
Allerdings enthalten E-Zigaretten immer noch krebserregende Stoffe. Vapes seien also nicht risikofrei, aber viel weniger riskant als herkömmliche Zigaretten. Und doch: Es fehlen Ergebnisse zu Langzeitfolgen. Man wisse zwar, dass Vapes weniger gefährlich seien, aber wie viel weniger gefährlich, wisse man noch nicht.
Wohl auch deshalb beginnt die Politik nun zu handeln: Ab dem nächsten Jahr sollen Jugendliche besser geschützt werden. Der Verkauf an unter 18-Jährige wird dann nicht mehr erlaubt sein. Auch Werbung, die sich an Minderjährige richtet, wird verboten.