- Instagram hat in der Schweiz betreffend Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer erstmals Facebook als beliebteste Social-Media-Plattform abgelöst.
- Das geht aus einer neuen Studie der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) und der Werbemedienforschung Wemf hervor.
- Weiterhin ist jedoch das Fernsehen das Medium mit der grössten Reichweite.
Hoch im Kurs sind laut der Studie nach wie vor Soziale Medien. Rund 72 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren nutzen zumindest gelegentlich eine solche Plattform. Das ist ein Prozentpunkt mehr als bei der Befragung im Vorjahr. Während Instagram bei den 15- bis 24-Jährigen bereits 2017 Facebook als beliebteste Plattform abgelöst hatte, ist die Bilder-Plattform nun auch gesamthaft die Nummer 1.
Höher als die Sozialen Medien ist weiterhin das Fernsehen: Rund 6.3 Millionen Personen schauen in der Schweiz gelegentlich fern, 4.2 Millionen davon tun dies gar täglich. An zweiter Stelle betreffend Reichweite liegt das Radio mit 6.1 Millionen Nutzerinnen und Nutzern.
Der Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) hat über 80'000 Nutzende eingebüsst und wird noch von 740'000 Personen gelegentlich konsultiert. Noch immer informieren sich aber mehr Personen über klassische Nachrichtenportale als über Soziale Medien.
5.8 Millionen Personen, also 86 Prozent der befragten Bevölkerungsgruppen, lesen mindestens gelegentlich Nachrichten im Internet, wobei lediglich 1.4 Millionen auch dafür bezahlen.
ChatGPT und Teletext mit Aufschwung
Einen steilen Aufstieg hingelegt hat der mithilfe von künstlicher Intelligenz betriebene Chatbot ChatGPT. Im ersten Jahr des Bestehens wird er in der Schweiz bereits von über einer Million Personen genutzt. Davon sind 680'000 Männer und 360'000 Frauen.
Grossen Zuwachs verzeichnete laut der Studie auch der Teletext. Die Nutzung stieg gegenüber dem Vorjahr um 520'000 Personen auf 2.5 Millionen. Während das Durchschnittsalter der ChatGPT-Nutzer bei 28 Jahren liegt, beträgt es bei den Teletext-Nutzerinnen und -Nutzern 54 Jahre.
Weniger Reichweite bei Youtube und Netflix
Beim Audio-Streaming haben die Websites und Apps von SRF/RTS/RSI mit insgesamt 2.84 Millionen Hörerinnen und Hörern knapp die Nase vorn. Die Plattform Spotify gewann 140'000 neue Nutzer und rangierte mit 2.8 Millionen Hörern knapp hinter den öffentlich-rechtlichen Angeboten. Innerhalb des Audio-Streamings verzeichneten Podcasts mit 270'000 zusätzlichen Personen den grössten Reichweitenzuwachs.
Einen Reichweitenverlust von 300'000 Personen und mehr mussten laut der Studie dafür die beiden grossen internationalen Video-Streaming-Plattformen Youtube und Netflix hinnehmen, wobei Netflix noch immer mit Abstand an der Spitze der kostenpflichtigen Angebote liegt. Bei den Video-Streaming-Angeboten aus der Schweiz dominieren jene der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) deutlich.
Für die Studie mit dem Namen Digimonitor wurden zwischen April und Mitte Juni dieses Jahres 2087 Personen ab 15 Jahren aus allen Landesteilen befragt.