- Nach einer landesweiten Störung im Telefonnetz der Swisscom ab 11:50 Uhr ist das Telefonieren über das Fest- und Mobilnetz jetzt wieder möglich.
- Wie Swisscom mitteilt, konnte die Störung im Fest- und Mobilnetz für Geschäfts- und Privatkunden um 14:55 Uhr behoben werden und die Dienste stehen wieder zur Verfügung. Die Systeme würden von Technikern weiterhin eng überwacht.
- In einigen Kantonen waren Notfallnummern aus dem Swisscom-Mobilnetz nicht erreichbar, wie Kantonspolizeien auf der Alarm-Website «Alertswiss» informierte. Notrufe funktionierten nur aus dem Festnetz.
Einzelne Kantone und Kantonspolizeien hatten ab Mittag auf der Alarmierungs-Website «Alertswiss» des Bundesamts für Bevölkerungsschutz (Babs) Störungsmeldungen publiziert und via der Mobile-App «Alertswiss» mit Push-Meldungen darüber informiert.
Das Telefonieren über das Mobil- und Festnetz von Swisscom war ab etwa 11.50 Uhr in weiten Teilen der Schweiz beeinträchtigt. Die genaue Ursache der Netzstörung sei noch in Abklärung, teilte Swisscom mit. Man bedauere die Störung ausserordentlich.
Während rund drei Stunden waren Gespräche über das Mobilnetz für Geschäfts- und Privatkunden beeinträchtigt, teilte Swisscom mit. Zudem waren Anrufe vom Fest- wie vom Mobilnetz auf Business Nummern (08xx) und Corporate Nummern (058) teilweise nicht möglich.
Andere Telefonanbieter nutzen
Weiter betont Swisscom, dass die Sprachtelefonie im Festnetz, Anrufe auf Notrufdienste und Internet-basierten Dienste sowie WhatsApp oder Skpye nicht beeinträchtigt waren.
Gemäss den Störungsmeldungen von «Alertswiss» waren allerdings in einigen Kantonen die Notrufnummern 112, 117, 118 oder 144 aus dem Mobilnetz nicht mehr erreichbar gewesen. Die Kantonspolizeien empfahlen darum, im Notfall über das Festnetz oder mit Handys von anderen Telefonanbietern zu telefonieren.
Die meisten Störungsmeldungen von direkt betroffenen Kunden betrafen vor allem das Mobiltelefonie-Netz, wie die Meldungen auf der Website allestoerungen.ch zeigen.
Ausfälle bereits Anfang Jahr
Die Störung ist bereits die vierte grössere Panne im Swisscom-Netz im laufenden Jahr. Bereits Mitte Januar und Mitte Februar hatte es drei Unterbrüche innerhalb weniger Wochen gegeben. Dabei waren auch die Notrufnummern nicht mehr erreichbar gewesen.
Damals lag die Ursache des Unterbruchs bei Wartungsarbeiten. Verschärfend kam hinzu, dass im Januar auch Notfallnummern lahmgelegt waren und Notrufe nur über das Mobilnetz möglich waren.
Nach der zweiten Panne im Februar intervenierte auch das Bundesamt für Kommunikation und kündigte eine vertiefte Untersuchung an.
Politischer Druck
Auch die zuständige Nationalratskommission verlangte damals Auskunft über die Pannenserie bei der Swisscom. Sie stellte die Frage, ob die Ausfälle systemische oder personelle Gründe hätten oder mit Investitionsentscheiden zusammenhängen würden.
Die Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) teilten mit, es sei «für die Bevölkerung beunruhigend, wenn während gewisser Zeiten keine Notrufe möglich sind».
Swisscom-Chef Urs Schaeppi schloss im Februar personelle Konsequenzen nach der Panne nicht aus. Es sei inakzeptabel, dass Notrufnummern ausfallen.