Der Sturm «Sabine» hat heute am frühen Morgen die Schweiz erreicht. Mit Geschwindigkeiten von weit über 100 Kilometer pro Stunde fegt er übers Land. Jürg Zogg von SRF-Meteo sagt, welche Gebiete der Sturm am stärksten trifft und wann er seinen Höhepunkt erreicht.
SRF News: Welche Schweizer Regionen sind besonders betroffen?
Jürg Zogg: Es ist einerseits der Jura, dann generell das Flachland auf der Alpennordseite – und natürlich auch die Voralpen- und Alpengipfel. Die inneren Alpentäler im Wallis oder in Graubünden sind ein bisschen geschützt. Dort gibt es am Vormittag kurz Föhnsturm, doch dann wird es dort deutlich ruhiger.
Was ist noch zu erwarten?
Auf den Bergen bleibt es durchgehend sehr stürmisch. Heute und morgen muss man mit Windspitzen von 120 bis 200 Kilometern pro Stunde rechnen. Im Flachland gibt es zwei Höhepunkte des Sturms: Einer ist in den Morgenstunden des Montags, dann wird es etwas ruhiger. Und dann wird es zwischen Montagabend und Dienstagmorgen nochmals stürmisch. In dieser Phase muss auch im Flachland mit schweren Sturm- oder Orkanböen von 90 bis 130 Kilometern pro Stunde gerechnet werden.
Bereits letzte Woche gab es mit «Petra» einen starken Sturm. Gibt es einen meteorologischen Zusammenhang mit «Sabine»?
Es gibt Wetterlagen, die die Bildung von solchen Sturmtiefs begünstigen. Wir haben momentan in Europa sehr starke Temperaturgegensätze zwischen den südlichen Gegenden und dem Norden – zum Teil mehr als 15 Grad innerhalb von 600 Kilometern über dem Atlantik. An dieser sogenannten Frontalzone können sich diese Tiefdruckgebiete bilden, die dann vom Jetstream aufs europäische Festland gelenkt werden. Und wenn man in einer solchen Wetterlage drin ist, dann kommt da ein Sturmtief nach dem andern. Es ist daher nicht auszuschliessen, dass auf Sabine noch ein weiterer Sturm folgt.
Das Gespräch führte Janis Fahrländer.