- Die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) hat in Trüllikon (ZH) eine Bohrung in eine Tiefe von 1300 Metern abgeschlossen.
- Alle geplanten Tests im Bohrloch hätten durchgeführt werden können, teilte die Nagra mit.
- Erste Ergebnisse seien positiv ausgefallen.
Die Gesteinsproben werden nun in verschiedenen Laboren ausgewertet. Besonders im Fokus steht das Wirtgestein Opalinuston, in dem das Tiefenlager dereinst gebaut wird. Mit den Bohrungen untersucht die Nagra unter anderem die Dicke, die Dichtigkeit und die Zusammensetzung des Opalinustons.
«Es gab in Trüllikon keine Überraschungen – die Resultate passen ins Bild», sagte ein Nagra-Sprecher. Der Opalinuston sei über 100 Meter dick, sehr dicht und eigne sich daher als Wirtgestein für ein Tiefenlager.
Drei Regionen
Mit den Tiefbohrungen will die Nagra herausfinden, welche der drei Regionen Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost am besten für den Bau eines geologischen Tiefenlagers geeignet ist.
In Zürich Nordost findet eine weitere Bohrung in Marthalen statt. In Nördlich Lägern zog die Nagra Gesuche für Bohrungen in Glattfelden und Weiach zurück, will aber in Stadel einen weiteren Versuch starten. In der Region Jura Ost wurde mit dem Bau eines Bohrplatzes in Bözberg begonnen. Insgesamt hatte die Nagra 23 Gesuche für Tiefbohrungen in den drei Standortregionen eingereicht.
Lange Suche
Die 1972 gegründete Nagra sucht seit Jahrzehnten nach einem Endlager für radioaktive Abfälle. Gegen ein 1987 gestartetes Projekt in Wellenberg (NW) sprach sich mehrfach die Stimmbevölkerung des Kantons aus. 2015 fiel der Standort aus der ersten Auswahl heraus.