- Nach dem Rücktritt von Armeechef Philippe Rebord wird eine Findungskommission eingesetzt.
- Bis im Herbst soll die Nachfolge bestimmt worden sein.
- Rebord will sich «durchbeissen» und sein Amt weiterführen, um eine gute Übergabe zu gewährleisten.
Rebord tritt aus gesundheitlichen Gründen zurück: eine schwere Thrombose und eine anstehende Operation am Hüftgelenk. Wegen des Hüftgelenks habe er Mühe, lange zu stehen oder zu gehen, sagte Rebord vor den Bundeshausmedien. Das Gelenk bereite ihm permanent Schmerzen. Er habe sich deshalb zum Rücktritt auf Ende 2019 entschieden. Bis dahin werde er sich «durchbeissen».
Verteidigungsministerin Viola Amherd bedauert den Rücktritt. «Wir haben uns von Anfang an gut verstanden», sagte sie. Rebord habe sie sehr unterstützt. Sie schätze auch dessen menschlichen Führungsstil.
Einarbeitung des Nachfolgers ab Herbst
Der Bundesrat sei erst gestern über den Rücktritt informiert worden, man werde nun sofort die Frage der Nachfolge angehen: Amherd will eine Findungskommission einsetzen, die ein Anforderungsprofil anlegen und einen Nachfolger für Rebord vorschlagen soll. Wer der Kommission angehören wird, ist noch nicht bekannt. Der Chef der Armee wird dann vom Bundesrat gewählt.
Mit der Nachfolge sei bis im Herbst zu rechnen, sagte die VBS-Chefin zum Zeitplan. Der bisherige und der neue Armeechef sollen noch eine Weile überlappend zusammenarbeiten können, um eine gute Übergabe zu gewährleisten. Für die Nachfolge kämen theoretisch nicht nur Korpskommandanten in Frage, sagte Amherd auf eine entsprechende Frage. Bisher seien aber immer Korpskommandanten zum Armeechef gewählt worden. Klare Vorstellungen hat Rebord: Aus seiner Sicht kommen nur Personen aus der Armeeführung in Frage.
Weitere Personalie bestätigt
Amherd kündigte auch an, dass Korpskommandant Daniel Baumgartner vom Kommando Ausbildung zurücktreten wird. Baumann habe sie um seine Versetzung auf den 1. Januar 2020 gebeten, sagte die Verteidigungsministerin.
Zu den Gründen machte Amherd keine Angaben. Es sei Baumgartners Wunsch, betonte sie. Rebord sagte dazu, die beiden Rücktritte seien nicht abgesprochen gewesen.